Carsharing ("Autos teilen") wird in Österreich gerade ziemlich populär. Die Fixkosten drücken massiv auf so manchen Haushalt und auch der Energiespargedanke verbreitet sich rasant. Und gerade ein Auto wird in vielen Haushalten nicht täglich benutzt, ist aber in Sachen Fixkosten eine wesentliche Belastung.
Schon vor vielen Jahren kam man auf die (nicht abwegige) Idee, wenig genutzte Autos mit Freunden zu teilen. Nachdem aber das eigene Auto für die wohl meisten Menschen eine "heilige Kuh" war (und auch noch immer ist), war privates Carsharing eher nur im besten Freundeskreis verbreitet.
Die Energiepreise und Fixkosten für das Auto (Versicherung, Service, Reparatur, Steuer, Vignette etc.) stiegen und stiegen und Carsharing wurde auch für die Wirtschaft interessant. Schon vor einigen Jahren war Denzel Carsharing (heute von zipcar mit carsharing.at laufend) Pionier und dann brachte Car2go eine unübersehbare Menge von Fahrzeugen nach Wien, welche Carsharing noch deutlich populärer machten.
Im Juni 2012 startete in Österreich dann mit carsharing24/7 auch privates Carsharing durch.
Nach noch nicht einmal einem Jahr online freut sich das Unternehmen mit 6 Mitarbeitern schon über beachtliche 1.700 User, welche immerhin 167 Fahrzeuge (Tendenz weiter steigend) in die gemeinsame virtuelle Garage gestellt haben. Neben Autos können übrigens auch E-Bikes, Mopeds oder sogar ein Segelboot ausgeborgt werden.
Die Nutzung des Portals ist kostenlos, für das Ausborgen des Autos ist eine individuelle Miete an den privaten Vermieter zu entrichten - in der Regel ist diese deutlich geringer als bei kommerziellen Autovermietern. Mit einer kurzfristigen Versicherung der Niederösterreichischen Versicherung kann man sich mit wenig Geld zusätzlich Schäden bzw. Forderungen seitens Vermieter absichern - Haftpflicht- und Kaskoversicherungsvarianten stehen zur Auswahl.
Mit ca. 60 Autos in Wien gibt es in der Hauptstadt auch schon eine recht gute Abdeckung, welche auch aus der Heimat des Firmengründers (Robert Reithofer) Graz vermeldet werden kann. Auch Linz (als weitere Großstadt) ist schon recht brauchbar mit privaten Leihautos bestückt.
Natürlich gibt es noch (insbesondere im ländlichen Bereich) viele weißen Flecken (=keine Autos in einigen Regionen) - diese könnten aber gerade Sie mit Ihrem Auto kleiner machen. Natürlich ist es ein seltsames Gefühl, sein Auto einem Fremden zu überlassen - aber auch in Österreich denkt man diesbezüglich schön langsam um und Leihportale aller Art (Wohnungen, Gartengeräte etc.) schießen aus dem Erdboden.
Eine gute Sache für die Umwelt und auch für die Geldbörse (für Mieter wie auch Vermieter) - der Vermieter sollte aber auch die steuerliche Zuverdienstgrenze von 730 Euro pro Jahr im Auge haben.
Weniger begeistert von carsharing24/7 werden wohl eher die kommerziellen Anbieter bzw. die klassischen Autovermieter sein.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2013