So manches Unternehmen aus dem ATX hat dieser Tage erst die Jahresabschlüsse für 2012 fertig, die Erste Bank Group präsentierte heute schon die Zahlen für das Auftaktquartal 2013.
Diese fielen erwartungsgemäß deutlich schwächer aus als im Vergleichsquartal des Vorjahres - da führten aber auch noch positive Einmaleffekte zu einem starken Jahresauftakt.
Das erste Quartal 2013 könnte auch für das weitere Geschäftsjahr 2013 repräsentativ sein: Leichtes Schrumpfen scheint derzeit in der Bankbranche Österreichs angesagt.
So betrug der Zinsüberschuss im 1. Quartal 2013 nur noch 1,241 Mrd. Euro - im 1. Quartal des Vorjahres waren es noch 1,337 Mrd. gewesen. Der Rückgang wird mit weniger Kreditnachfrage, sinkenden Zinsen und Abbau von Geschäft begründet.
Auch der Betriebsertrag schrumpfte um 5,1% auf 1,767 Mrd. Euro.
Positiv entwickelt haben sich die Provisionsüberschüsse (von 430,2 Mio. auf 448,2 Mio.) - ein besseres Wertpapiergeschäft trug dazu bei.
Auch erfreulich die Risikokosten, welche von 581 Mio. auf nunmehr 401 Mio. Euro deutlich sanken.
Der Periodengewinn liegt mit 176,2 Mio. Euro zwar klar unter dem Vorjahr (346,5 Mio. Euro) - im Auftaktquartal 2012 profitierte die Erste Bank Group aber noch von positiven Einmaleffekten. Unter dem Strich standen da am Jahresende auch nur 483,5 Mio. Euro Gewinn - dieser könnte 2013 sogar überboten werden. Es sei denn, es tauchen wieder Leichen im Keller auf - diesbezüglichen Kummer ist man aber als Inhaber von Bankenaktien ja schon gewöhnt...
Noch ein paar Daten: Die Bilanzsumme reduzierte sich gegenüber Ende 2012 um 0,4% auf 213 Mrd. Euro und auch beim Personal wird kräftig reduziert: Nach 49.381 Personen zur Jahreswende waren per Ende März 2013 nur noch 48.801 Menschen bei der Erste Bank Group beschäftigt. Man darf davon ausgehen, dass sich dieser Trend noch länger fortsetzen wird.
Die Aktie der Erste Bank scheint mit zuletzt knapp über 24 Euro fair bewertet - hätte (guten Wind vorausgesetzt) sogar noch deutlich Potenzial nach oben. Aber Bankaktien bleiben natürlich weiter ein heißes Eisen, welches nur wenige angreifen wollen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2013