Der am 1. Mai abgehaltene "Tag der Arbeit" müsste der heimischen SPÖ wohl so einige Sorgenfalten auf die Stirn zauber - die Arbeitslosigkeit in Österreich ist nämlich weiterhin deutlich steigend. Wiewohl (lt. Märzwerten der EU) Österreichs Arbeitsmarkt noch EU-weit die besten Zahlen aufweist (4,7%), werden sich diese Werte in den nächsten Monaten noch deutlich verschlechtern.
Schon die Entwicklungen bei den SchulungsteilnehmerInnen des AMS weist auf viele Neueintritte in die Arbeitslosigkeit hin: Mit 79.999 Schulungsteilnehmern waren Ende April 2013 um 10.005 mehr Personen in AMS-Schulungen als noch im April 2012 - ein Anstieg von 14,3%.
Auch die Anzahl der als "arbeitslos" registrierten Personen ist um 21.298 Menschen (+8,5%) auf 273.121 gestiegen. Schulungsteilnehmer und Arbeitslose addiert kommt man auf 353.120 Menschen ohne Beschäftigung.
Besonders deutlich fällt der Anstieg bei den Arbeitslosen bei Männern aus: 10,4% Zunahme ist ein deutlich höherer Wert als bei Frauen (+6,2%). Die schwache Konjunktur in der Baubranche bescherte diesem Bereich ein Arbeitslosenplus von 14,5%. Auch im Bereich "Gesundheits- und Sozialwesen" (wo wiederum eher Frauen tätig sind) stieg die Arbeitslosigkeit um 11,9% und selbst im derzeit brummenden Tourismus waren 8,2% mehr Personen arbeitslos gemeldet.
Nächstes Indiz für schwere Zeiten: Die Anzahl der offenen Stellen ging um 12,2% auf 28.111 zurück.
Besonders schwach die Arbeitsmärkte in Kärnten (+12,8% Arbeitslose) und in Oberösterreich (+12,7%). Sämtliche Bundesländer weisen derzeit eine deutlich Zunahme an Arbeitlosen aus - Vorarlberg liegt diesbezüglich mit +4,8% noch recht solide.
Wiewohl in Österreich die Katastrophenwerte von Griechenland (27,2%) oder Spanien (26,7%) noch in weiter Ferne sind (und hoffentlich nie erreicht werden) - für die nächsten Monate (wenn nicht Jahre) sieht es auch für Österreich am Arbeitsmarkt leider nicht wirklich rosig aus.
Ad hoc-Meldung - Mai 2013