Die Wiener Linien können mit dem abgelaufenen Jahr durchaus zufrieden sein. Im Vorjahr konnte man mit 907 Mio. Fahrgästen ein Plus von 32 Millionen beförderten Personen erzielen - ein stolzer Zuwachs. Ob der Vergünstigung bei der Jahreskarte (365 Euro) konnte man bei den Jahreskarten sogar schon die halbe Million überschreiten.
Die von Rot-Grün im Vorjahr durchgeführte Vergünstigung der Jahreskarte (von 458 Euro auf 365 Euro im Jahr) bleibt aufrecht (ist ja auch ein Prestigeprojekt...) - dafür werden ab 1.7.2013 Gelegenheitsfahrer und Touristen deutlich stärker belastet.
Der häufig verwendete Einzelfahrschein kostet ab Juli dann 2,10 Euro (vorher 2 Euro), die Preise für ermäßigte Fahrscheine steigen von 1 Euro auf 1,10 Euro an. Das Tourismus-Ticket "24 Stunden Wien" kostet dann 7,10 statt bisher 6,70 Euro.
Die Wochenkarte verteuert sich dann von 15 Euro auf 15,80 Euro und die Monatskarte kostet 47 (nach 45) Euro. Auch die nicht unbeliebte 8-Tage-Karte wird um 2 Euro (auf 35,80 Euro) teurer. Auch Schwarzfahren wird etwas teurer: 103 statt 100 Euro dürfen die "Schwarzkappler" dann von Fahrgästen ohne gültiges Ticket einkassieren.
Die Tickets für Vielfahrer bleiben hingegen unverändert: 75 Euro für Studenten (150 Euro für Nichtwiener), 60 Euro für Schüler oder 224 Euro für Senioren sind sicher ein gutes Angebot für die Nutzung der Öffis.
Was einige Pensionisten bzw. Wenigfahrer ärgern dürfte: Die Kurzstrecke (Kurzfahrscheine innerhalb von Kurzstreckengrenzen) werden gänzlich aufgelassen - die (für viele komplizierte) Kurzstreckengrenze verschwindet damit aus den Öffis.
Das ist zwar einfacher aber könnte einigen Menschen (die Wiener Linien sprechen von ca. jedem Dreitausendsten) durchaus resche Mehrkosten für kurze Wege bescheren.
Für 2013 ist den Wiener Linien dann wohl auch eine gute Saison zu prognostizieren: Der Wien-Tourismus boomt, die Ausweitung der Kurzparkzonen sowie die massive Erhöhung der Preise für Kurzparkscheine lassen viele Leute zu den Öffis zumsteigen und auch der Ausbau der Öffis (z.B. wird im Herbst die U2 in die noch ziemlich leere Seestadt Aspern verlängert) werden wohl die Einnahmen deutlich erhöhen.
Kostendeckend sind die Wiener Linien mit diesen Preiserhöhungen aber noch lange nicht - Öffifahren wird in Wien noch immer stark (von Wirtschaft und Steuerzahlern) subventioniert.
Ad hoc-Meldung - Mai 2013