Während es für Privatpersonen bereits eine Fülle durchaus sinnvoller und kostenloser Möglichkeiten zur Erstellung einer eigenen Website mittels Gratis-Anbieter gibt, gestaltet sich die diesbezügliche Suche für Firmen und Vereine wesentlich schwieriger.
Anders als für den privaten, nichtkommerziellen Einsatz, müssen offizielle Webseiten nämlich bestimmte Kriterien erfüllen. So ist es zwingend notwendig, dass sich sowohl der Domainname - also die Adresse einer Homepage - als auch der Webspace (das ist der virtuelle Speicherplatz auf dem sich die Daten der Webseite befinden) im Eigentum des Inhabers und mit unmittelbaren Zugriff für diesen ausgestattet sind.
Doch gerade für Einmannbetriebe, sogenannte Ein-Personen-Unternehmen (EPU's), aber auch für Klein- und Mittelbetriebe (KMU's) ist es nicht ganz einfach eine Entscheidung zu treffen, die auch mit den vorhandenen finanziellen Mitteln in Einklang zu bringen ist.
Das Budget ist oftmals begrenzt und doch darf gerade bei der Präsentation des Unternehmens im Internet keinesfalls am falschen Platz gespart werden. Während der Internetauftritt vom "Wüstelstand Seppi" wohl nicht wirklich perfekt sein muss, kann sich so manches Unternehmen mit einer schwachen bzw. gar fehlenden Internetpräsenz gänzlich die Reputation zerstören. Eine missglückte Homepage kann genauso negativ wirken, wie eine Bruchbude als Firmensitz - der vorwärts führende Webauftritt kann somit auch ein Schuss ins eigene Knie werden...
Da die Angebote für Firmenwebseiten enorme Preisunterschiede aufweisen, ist die Verunsicherung groß. Vermeintliche Gratis-Anbieter wie 1&1-Do-it-yourself oder neuerdings wix.com (die heißen wirklich so!) machen die Verwirrung komplett. Kann etwas gratis sein und dennoch professionell und nachhaltig?
Ja, aber man muss wissen wonach man wirklich suchen muss. In diesem Fall lautet das Schlagwort: "Open source". Dieser Begriff umschreibt eine Softwareentwicklung, die den Quellcode, also das programmiertechnische Herz einer Anwendung offen legt und ihn damit für die Weiterentwicklung und Fehlerbehebung für interessierte Programmierer zugänglich macht.
Diese Vorgehensweise birgt eine Menge Vorteile, denn sie gewährleistet eine beständige Weiterentwicklung im Sinne der Benutzerfreundlichkeit. In diesem Fall verderben also nicht viele Köche den Brei - im Gegenteil sie verfeinern ihn zur Perfektion. Die Entwickler wiederum profitieren von hoher Reputation, die sie durch die Entwicklungsarbeit erhalten und bekommen zudem genau jenes Tool, das sie offensichtlich bisher am kommerziellen Markt nicht gefunden haben.
Das Open Source Betriebssystem Linux ist zweifellos das bekannteste Beispiel einer derartigen Gratis-Software, im Bereich Internet ist es mittlerweile zweifellos die Website- und Blogging-Software "WordPress".
WordPress ist mittlerweile das erfolgreichste Publishing-System der Welt. Und das nicht ohne Grund: Es bietet kleinen Seiten genauso viele Möglichkeiten wie großen, kommerziellen Portalen. Und das mit einem recht einfachen, auch für den Laien intuitiv zu bedienendem System.
Den Schwerpunkt bilden Ästhetik, Webstandards und Benutzerfreundlichkeit. WordPress basiert auf PHP und MySQL, ist frei erhältlich, einfach zu installieren und wird allen Ansprüchen an einen professionellen Webauftritt gerecht. Durch die Open Source Architektur stehen tausende Designs (sogenannte Themes) sowie hunderte praktische Erweiterungen (sogenannte Plugins) kostenlos zur Verfügung.
Da WordPress ursprünglich für Blogger bestimmt war, ist auch die interaktive Komponente von vornherein gut integriert. Wordpress erlaubt es jeden Beitrag einer oder mehreren frei erstellbaren Kategorien zuzuweisen, und automatisch die entsprechenden Navigationselemente erzeugt. Parallel gestattet es auch hierarchische Seiten und Leserkommentare mit der Möglichkeit, diese vor der Veröffentlichung erst zu prüfen. Wordpress erfüllt damit sämtliche Anforderungen eines vollwertigen Content Management Systems und ist zudem äußerst suchmaschinenfreundlich programmiert - und genau die Suchmaschinenfreundlichkeit ist beim "Gefundenwerden" nicht unwesentlich...
Für den User bedeutet das: Die Installation und Einrichtung kann im Haus erfolgen, die absolute Transparenz ist gewährleistet, notwendige Erweiterungen für spezielle Anforderungen einer Branche sind schnell, günstig oder sogar kostenlos zu erhalten. Das Beste allerdings ist, dass die Wartung ebenfalls firmenintern durchgeführt werden kann und das durch die einfache Benutzeroberfläche auch ohne spezielle Vorkenntnisse. Damit ist auch absolute Aktualität der Website gewährleistet - in Zeiten harten Wettbewerbs ein nicht zu unterschätzendes Plus.
Und selbst wenn man sich die Installation und Einrichtung der Administartionsebene (das sogenannte Dashboard) nicht selbst antun möchte, gibt es mittlerweile zahlreiche hervorragende Seminare für WordPress Einsteiger, bei denen zudem noch genau auf suchmaschinenfreundliche Erstellung von Inhalten eingegangen wird.
Natürlich gibt es mittlerweile auch zu WordPress zahlreiche Alternativen wie Drupal, Joomla, TikiWiki, Textpattern und Contao CMS. Doch der große Vorteil von WordPress ist die Verbreitung - über 61 Millionen Wordpress-Websites sind derzeit in Betrieb und damit gibt es für beinahe jede Anforderung bereits eine Lösung in Form eines Plugins.
Ein weiteres Plus: WordPress ist in Deutsch erhältlich und mit hervorragender deutscher Supportseite ausgestattet und - den Anforderungen jüngster Entwicklungen Rechnung tragend - mittels spezieller Designvorlagen hervorragend für die Darstellung auf mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablets geeignet.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Mai 2013