Noch vor ein paar Monaten konnte sich der Flughafen Wien (und dessen Inhaber) über ein Rekordjahr freuen - insbesondere was die Umsätze anbelangt. Auch der Jahresgewinn von 71,9 Mio. Euro konnte sich durchaus sehen lassen. 2013 steht jedoch beim Flughafen Wien Schwechat nicht unter sehr guten Sternen - schon die Zahlen des ersten Quartals 2013 beweisen dies eindrucksvoll...
Die fetten Jahre scheinen vorerst einmal vorbei: Insbesondere nun schlagend werdende Abschreibungen auf den skandalumwitterten Check-in 3 (vormals Terminal Skylink) aber auch die schwache Flugkonjunktur wirken sich auf den Flughafen Wien schon jetzt deutlich aus.
Die Jahresziele (625 Mio. Euro Umsatz) sowie 65 Mio. Euro Gewinn sind nach Bekanntgabe der Zahlen für das 1. Quartal 2013 ziemlich ambitioniert:
Der Umsatz konnte im 1. Quartal zwar um 4,9% auf 145,9 Mio. Euro gesteigert werden, ein harter Winter und ein ziemlicher Einbruch bei den Passagierzahlen und die Abschreibungen für den Check-in 3 lassen die Gewinne ziemlich einbrechen. Das EBITA lag nach 3 Monaten mit 48,6 Mio. Euro nur 4,3% unter dem Vorjahr, beim EBIT wurde mit 18,1 Mio. Euro jedoch schon um 40,5% weniger als im Vorjahr erzielt.
Drastisch weggebrochen ist auch der Gewinn im ersten Quartal 2013, welcher nach 21,6 Mio. im Vorjahr nun nur noch bei 9,5 Mio. Euro liegt.
Die Passagier- und Cargozahlen entwickeln sich 2013 deutlich negativ: Die Passagierzahlen der Monate Jänner bis April 2013 sanken um 2,6% auf 6,21 Mio., die Flugbewegungen sanken ob der Sparbemühungen bei vielen Fluglinien (AUA, Air Berlin, Lufthansa etc.) um satte 6,9% auf 71.511 und auch die Luftfracht (Cargo) ging um 7,5% auf 81.414 Tonnen zurück.
Die Aktie des Flughafen Wien's wird ob der enttäuschenden (wiewohl nicht katastrophalen) Zahlen heute wohl etwas purzeln - mit zuletzt 46,63 Euro scheint diese aber ohnehin schon deutlich überbewertet zu sein. Bis Mittag gab es aber nur kleine Verluste.
Die schwachen Aussichten für die Flugbranche (inklusive weiter zu erwartender Preiserhöhungen bei den Flugtickets) und die Sünden beim Terminal Skylink (die nun als hohe Abschreibungen schlagend werden) werden wohl noch länger die Ergebnisse des Flughafen Wien negativ beeinflussen - aktuell ist das Wertpapier jedenfalls eher ein Verkauf. Besserung (z.B. durch Konjunkturbelebung) ist noch nicht wirklich in Sicht - positiv ist jedenfalls zumindest das "schwarze" Zwischenergebnis für ein schwieriges Quartal und auch die nach wie vor guten Tourismuszahlen für Wien und Österreich (wovon der Flughafen Wien profitiert) zu sehen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2013