Die fetten Jahren sind wohl auch im Versicherungsbereich bald vorbei - das geht auch am Ergebnis für das 1. Quartal 2013 der VIG (Vienna Insurance Group, in Österreich eher als Wiener Städtische bekannt) nicht spurlos vorüber. Und doch können VIG und deren Aktionäre durchaus zufrieden auf das Auftaktquartal 2013 blicken.
Wiewohl das Prämienvolumen der Versicherungsgruppe um 1,5% auf 2,71 Mrd. Euro sank (das lag vor allem an den ausbleibenden Einmalerlägen, die im Vorjahr z.B. in Polen noch boomten), konnte der Gewinn vor Steuern auf 159,4 Mio. Euro (+5,2%) gesteigert werden. Das entspricht immerhin dem besten 1. Quartal der Unternehmensgeschichte - und das würden derzeit wohl noch einige andere Unternehmen gerne vorweisen können.
Selbiges gilt für das Combined Ratio, welches mit 96,9% nach wie vor sehr solide liegt.
Das auch nicht unwesentliche Konzernergebnis lag bei 123,8 Mio. Euro (117,7 Mio. im Vorjahresquartal) - ein Plus von ebenfalls 5,2%.
Auch 2013 liegt man somit wieder auf Rekordkurs (Vorjahr: 446,2 Mio. Jahresgewinn nach Steuern) - die Märkte sind aber deutlich volatiler geworden und die Wachstumsaussichten sind sehr gering. In Mazedonien hat die VIG im April übrigens wieder einen kleinen Zukauf getätigt: die QBE Makedonija gehört nun zu 92,9% der VIG. Das Prämienvolumen daraus ist aber eher vernachlässigbar, der Zukauf dient wohl eher der Abrundung der örtlichen Präsenz...
39,50 Euro zahlte man zuletzt für die Aktien der Vienna Insurance Group - bei einer Dividende von 1,20 Euro (die sich wohl so rasch nicht deutlich erhöhen lassen wird) eher ein fetter Kurs. Wiewohl das Unternehmen sehr gut wirtschaftet, wird die Versicherungsbranche 2013 wohl eher stagnieren - gäbe es nicht automatische Indexerhöhungen, wäre das VIG-Prämienvolumen noch stärker geschrumpft. Auch die Zinserträge aus Veranlagungen werden zukünftig eher bescheiden bleiben - bei vielen Lebens- und Pensionsversicherungsverträgen könnten alte Zinsgarantien (z.B. 3%) den Zinsgewinn ziemlich schrumpfen lassen...
Trotz guter Zahlen ist die VIG bei 40 Euro wohl bestenfalls ein "halten"...
Ad hoc-Meldung - Mai 2013