Der Junianfang bringt neben dem Hochwasser weitere schlechte Nachrichten (die ein wenig in der Hochwasserberichterstattung untergehen): Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist weiter deutlich im Steigen. 330.309 Personen sind per Monatsultimo Mai/Juni 2013 entweder Arbeitslos oder in Schulungen des AMS.
251.895 Personen waren zuletzt als "Arbeitslos" registriert - das ist ein Zuwachs von 9% (20.818 Personen) gegenüber dem Vorjahresmonat.
In Schulungen sind derzeit mit 78.414 Menschen gar um 11% (oder 7.776 Personen) mehr als noch im Jahr davor. Die beim AMS offenen Stellen sind mit 28.465 (-11,9%) weiterhin sinkend.
Männer sind um 10,9% mehr arbeitslos, Frauen um 6,8%, Jugendliche um 6% - was hauptsächlich daran liegt, dass am Bau derzeit mit einem Zuwachs von 15,3% bei den Arbeitslosen keinesfalls Hochkonjunktur vorherrscht. Auch das Gesundheits- und Sozialwesen und die Warenherstellung ist weiter stark mit Personalabbau beschäftigt...
Die größten Zuwächse Arbeitsloser nach Bundesländern gab es in Kärnten (+13,7%), Oberösterreich (+13,2%), Burgenland (+11,2%) und in Wien (+9,8%). Fast noch ein Arbeitsparadies ist Vorarlberg, wo der Zuwachs nur 3,9% betrug.
Lt. EUROSTAT beträgt die Arbeitslosigkeit in Österreich 4,9% - das ist nach wie vor der beste Wert der Eurozone. Katastrophen am Arbeitsmarkt sind weiterhin in Spanien (26,8%) und Griechenland (27%) die Regel.
Nach Pleiten wie jüngst bei Niedermeyer oder der Entlassungen bei Dayli wird die Arbeitslosenanzahl in Österreich wohl auch über den Sommer noch ansteigen - etwas Erholung am Arbeitsmarkt ist wohl frühestens (bei gutem Wind) im Herbst/Winter zu erwarten.
Die einzig positive Zahl, an die sich Sozialminister Hundsdorfer nach wie vor klammern kann: Die Anzahl der unselbständig Beschäftigten ist mit 3.487.000 nach wie vor (+0,6%) leicht steigend. Ein Trend, der aber auch schon sehr bald abreißen könnte...
Ad hoc-Meldung - Juni 2013