Mit dem baltischen Staat Lettland kommt Anfang 2014 (voraussichtlich gleich zu Jahresbeginn) das 18. Land der EU (27 Länder) in die Eurozone. Der heutige Beschluss der EU-Kommission ist nur noch Formsache.
Schon seit 2011 ist Nachbar Estland Mitglied der Eurozone - der Beitritt Lettlands kommt nicht sehr überraschend. Auch das dritte Land aus dem Baltikum, Litauen, wird wohl 2015 den Euro einführen.
Lettland ist mit einem Defizit von 1,2% im letzten Jahr in Europa durchaus ein Vorzeigebeispiel - erst grobe Sparprogramme in den letzten Jahren haben dies allerdings möglich gemacht. Die Verschuldung Lettlands liegt mit ca. 41% vom BIP auch noch sehr niedrig - ehemalige Ostblock-Länder hatten aber auch nicht so viel Jahre wie z.B. Länder aus Mitteleuropa, um hohe Schulden anzuhäufen.
Der radikale Sparkurs hat sich in Lettland auch in Sachen Arbeitslosigkeit sehr deutlich ausgewirkt - mit zuletzt ca. 14% ist diese in Lettland sehr hoch, wiewohl in den letzten Jahren die Situation am Arbeitsmarkt verbessert werden konnte. Das Wachstum von 5% im letzten Jahr weist darauf hin, dass die Politik in Lettland nicht alles falsch gemacht hat...
Der Beitritt Lettlands zur Eurozone ist ob der geringen Bevölkerung von knapp über 2 Millionen Menschen nicht sehr wesentlich - aber sicher ein positives Signal für den zuletzt nicht mit guten Nachrichten verwöhnten Euro.
Und vielleicht lässt sich ja mit dem Euro der eine oder andere Betrieb auch nach Lettland verlegen - es muss ja nicht immer alles nach China oder Asien gehen...
Der Euro löst 2014 übrigens die Landeswährung Lats ab - ca. 0,70 Lats (LVL) ergeben derzeit eine Euro, daran wird sich auch im Restjahr 2013 nicht mehr viel ändern.
Großer Jubel herrscht wohl vordergründig bei den Münzensammlern: Mit Euromünzen aus Lettland kommen wieder sehr wenig verbreitete Münzen in den Umlauf - genau solche sind bei Sammlern sehr begehrt.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juni 2013