Im Frühling ist in den Autohäusern Österreichs in der Regel die Boomzeit ausgebrochen. Schönes Wetter bringt viele Menschen dazu, sich ein neues KFZ anzuschaffen - denn wer will schon bei Schnee und Matsch seinen neuen Boliden beschmutzen...
Der Frühling 2013 wird aber für den Autohandel (insbesondere für den Neuwagenbereich) mit sehr schlechten Zahlen enden - wiewohl man noch mit dem tollen Jahr 2012 vergleicht.
Mit lt. Statistik Austria 40.471 im Mai 2013 neu zugelassenen KFZ liegt der Neufahrzeugverkauf im Vergleich zum Mai 2012 um 8,6% niedriger.
Bei den PKW gab es einen Einbruch um 10,2%, Mofas wurden um 10,9% weniger neu verkauft und LKW N1 verkauften sich um satte 15,6% weniger als noch im Vorjahr. Ein Plus hingegen gibt es bei den Motorrädern (+12,1%) und den Leichtmotorrädern (+9,7%) - kann also durchaus sein, dass z.B. viele Menschen in Wien derzeit vom Auto auf Motorrad bzw. Öffis umsteigen (was ja angesichts der neuen Kurzparkzonen durchaus Sinn machen kann).
Der Anteil der Benzin-PKW ist 2013 übrigens weiter fallend (42,6%), Dieselfahrzeuge haben mit 56,3% nach wie vor klar die Mehrheit.
Weiter im Trend: Benzin-Elektro-Fahrzeuge (Hybridfahrzeuge), welche heuer schon um 93,2% auf 1.103 Stück zulegen konnten. Auch Erdgas kann durchaus auf kleine Erfolge verweisen: 186 (nach 89) neue Erdgasautos landen sehr oft in öffentlichen Fuhrparks.
Das Elektroauto hingegen ist schwer out: 91 Stück (nach 189 im Vorjahreszeitraum) sind ein Hinweis, dass das reine Elektroauto derzeit noch keine Zukunft hat. Es muss hier also weiter an leistungsstärkeren Modellen (mit mehr Reichweite) gebastelt werden.
Mit 139.925 neu zugelassenen PKW von Jänner bis Mai 2013 liegt man derzeit um 9,1% hinter dem Vorjahr. Bei den Mofas brach der Absatz gar um 22,3% auf 8.092 Stück ein und auch die LKW N1 verkauften sich 2013 mit 12.597 Stück bisweilen um 9,1% weniger als noch im Jahr davor. Kann durchaus sein, dass sich diese Zahlen auch über das Gesamtjahr kaum mehr verändern werden.
Zuwächse wird 2013 wohl der Motorradhandel erzielen können: 8.145 Leichtmotorräder (+9,6%) und 5.944 Motorräder (+4%) lassen zumindest den Zweiradhandel frohlocken.
Bei den meisten Automarken wird 2013 somit in Österreich mit einem Minus enden. Absatzkaiser VW hat mit 24.766 Stück bisweilen um 4,9% weniger verkauft als im Vorjahr. Auf Platz 2 folgt derzeit VW-Tochter Skoda mit einem Minus von 9,5% auf 9.591 Stück.
Die einzige Automarke aus dem Vorderfeld mit Zuwächsen ist Hyundai - ein kleines Plus von 1,1% auf 8.916 Stück wurde bisweilen eingefahren. Auf Platz 4 dann übrigens Audi, Platz 5 geht an Opel (wo die neue Modellpalette immerhin für eine Trendumkehr sorgen könnte) und Platz 6 an Ford.
Die Wetteraussichten für den Autohandel: Trüb und regnerisch. Sonne 2013 kaum mehr zu erwarten.
Ad hoc-Meldung - Juni 2013