Noch im März 2013 schnauften viele Beschäftigte der in Wals in Salzburg beheimateten Alpine Bau GmbH sowie auch jede Menge Gläubiger bzw. Besitzer von einer der 3 Anleihen des Unternehmens kräftig durch: Banken und Versicherungen konnten sich mit der Alpine über einen Schuldenschnitt einigen und der spanische Eigner (die FCC-Holding) schoss noch Kapital nach.
In den letzten Tagen wurden die negativen Signale bezüglich Alpine Bau GmbH aber wieder deutlich lauter - auch wenn in den letzten Wochen die Zinsen für laufende Anleihen noch bezahlt wurden.
Am Dienstagabend wurde die Katze jedoch aus dem Sack gelassen: Die außergerichtliche Sanierung musste aufgrund nicht ausreichender Unterstützung seitens FCC und den Banken abgebrochen werden - eine Sanierung ohne Eigenverwaltung ist in Vorbereitung.
Das ist zwar noch nicht das Aus für Österreichs Baukonzern Nr. 2 - sehr wohl wird der Konzern aber (bestenfalls) deutlich schrumpfen bzw. könnte auch in Teile zerlegt werden. Der aktuelle Mitarbeiterstand von ca. 7.000 in Österreich (ca. 15.000 weltweit) wird wohl ebenso deutlich nach unten drehen. Auch Zulieferer der Alpine sind von einem Konkurs natürlich massiv betroffen - auch hier sind weitere Arbeitslose in der Baubranche zu befürchten.
Was das nun für die Besitzer von laufenden Corporate Bonds (Anleihen) bedeutet, ist derzeit noch nicht absehbar. Aktuell sind 3 Anleihen mit einer Nominale von insgesamt 290 Mio. Euro im Umlauf: 2010-2015 mit 5,25%, 2011-2016 mit 5,25%, 2012-2017 mit 6% - hohe Zinsen sind eben leider auch oft ein Signal für schwächere Bonität...
Im schlimmsten Fall könnte sich auch Finanzministerin Fekter über ein neues Budgetloch beklagen: 150 Mio. Bundeshaftungen sind gegeben.
Ad hoc-Meldung - Juni 2013