Auch wenn aktuell gerade ganz Österreich unter einer Hitzewelle leidet (was ob vieler stromfressender Klimageräte den Strompreis in den Spitzenstunden für die Stromanbieter deutlich verteuert) - Strom ist in Österreich (und auch in Deutschland) derzeit aber keinesfalls Mangelware. Die Preise für Strom sind im Schnitt in den letzten Jahren sogar gefallen - aus den befürchteten Stromengpässen (aufgrund des teilweise vollzogenen Stromausstieges Deutschlands) wurde bisweilen eher ein Überangebot an Strom.
In den heimischen Haushalten sind die niedrigeren Großhandelspreise aber bisweilen nicht bis fast nicht angekommen. Nur wer in den letzten Jahren den Stromanbieter gewechselt hat, konnte sich ein paar Euro Preisvorteil verschaffen.
Durch höhere Grundkosten (u.a. für Ökostrom) ist Strom jedoch für die meisten Haushalte deutlich teurer geworden. Unter Strompreise vergleichen kann man diese Entwicklung (auch bei den günstigsten Stromlieferanten) durchaus nachverfolgen.
Selbst wenn der Stromverbrauch für den durchschnittlichen Haushalt im Vorjahr auf 4.187 kWh gesunken ist - die individuelle Stromrechnung wird wohl auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Einerseits sorgen Grundpreiserhöhungen dafür, andererseits werden niedrige Großhandelspreise nicht bzw. nur sehr verspätet an die Privatkunden weitergegeben. So kann dann so manche Stromgesellschaft (z.B. Verbund, EVN etc.) die fehlgeschlagenen Auslandsgeschäfte bzw. Fehlinvestitionen in der Bilanz halbwegs kompensieren...
Man darf den Statistiken bezüglich Stromverbrauch übrigens nicht immer trauen: Die genannten 4.187 kWh sind zwar ein zuletzt klar sinkender Wert - andererseits gibt es in Österreich auch immer mehr Singlehaushalte, welche den Durchschnittsverbrauch der Haushalte natürlich drücken.
Stromfresser im Haushalt sind nach wie vor Haushaltsgeräte wie Herd, Geschirrspüler oder Waschmaschine - ca. 22% entfallen im Schnitt auf diese Geräte. In vielen Haushalten wird auch das Warmwasser mit Strom aufbereitet (ca. 13%), dann folgt beim Stromverbrauch auch schon die Heizung (ca. 12%). Auch Kühlgeräte sind mit 11% eine wesentliche Verbrauchsgruppe. Die oft diskutierte Beleuchtung kommt ebenso auf ca. 11% des Gesamtstromverbrauches pro Haushalt.
Durch viele energieeffizientere Neugeräte in den Haushalten (Kühlschrank, Tiefkühler, Herd, Backofen, Waschmaschine etc.) wird zwar kräftig Strom gespart - auf der anderen Seite läuft aber da oder dort in 4 Zimmern ein Fernseher und so manches neues E-Gerät bzw. Smartphone benötigt ab und an eine Stromdosis...
Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Die Strompreise in Österreich sind derzeit bei fast allen Landesversorgern deutlich zu hoch - eine Senkung für Privatkunden wäre höchst an der Zeit. Teilweise sind sogar die Anbieter von Ökostrom günstiger als die Landesversorger - hier finden Sie noch einen: Strompreisevergleich für Ökostrom.
Ad hoc-Meldung - Juni 2013