Die kleine heimische Crowdinvestingszenerie (hier finden Sie Basisinfos zum Thema:Crowdinvesting) ist weiterhin fleißig, kämpft aber noch mit (nicht unerwarteten) Anlaufschwierigkeiten. Direktinvestments via Internet-start-up sind gerade in Österreich noch eine mühsame Angelegenheit - sollten aber (dem internationalen Trend folgend) auch früher oder später bei uns erfolgreich ankommen.
Primär gab es in der Branche in den letzten Wochen aber jedenfalls Grund für Jubel: Bisweilen konnte Crowdinvesting nur bis 100.000 Euro Investitionssumme durchgeführt werden. Per Anfang Juli wurde aber im österreichischen Parlament diese Grenze auf 250.000 Euro erhöht - was für viele Gründer schon eine deutlich attraktivere Summe darstellt und die Szenerie beflügeln könnte.
Aktuell ist es aber schon schwer genug, 100.000 Euro via Privatinvestoren in Schwarmfinanzierung aufzustellen, was eine laufende Beobachtung der beiden heimischen Crowdinvestingportale 1000x1000.at und conda.at zeigt.
Via 1000x1000.at konnte das erste Projekt (die Finanzierung des eigenen Trägers "Neurovation") schon nach ein paar Wochen abgeschlossen werden - 75.100 Euro waren bald eingesammelt.
Panna-KO (Straßenfußball aus Südamerika) und geschichtenbox.com (Geschichten via Internet) hängen jedoch seit vielen Wochen bei 14.000 bzw. 12.100 Euro - die Fristen für das "Geldsammeln" wurden schon mehrfach erhöht. Und das trotz prominenter Mitstreiter wie Michael Konsel (Panna-KO) oder Folke Tegetthoff (Geschichtenbox). Ob die angepeilten 50.000 Euro hier bald erreicht werden, scheint fraglich.
Ganz neu am Start ist nun aber eine Dame mit recht klarem Geschäftsmodell: Mag. Manuela Grabherr-Gappmayer möchte sich via 1000x1000.at einen langjährigen Traum erfüllen und via finanzieller Hilfe seitens Crowdfunding ein Buch-Cafe (Lese-Cafe) in Wiener Neustadt eröffnen.
Mit den Themen Gesundheits-, Frauen- und Kinderliteratur möchte Grabherr-Gappmayer eine Nische besetzen - der Cafecharakter der Buchhandlung soll wohl auch die Konkurrenz von Libro, Amazon & Co. in Grenzen halten. Darüber hinaus werden für Investoren (250 bis 5.000 Euro möglich) auch Bonus-Pakete geschnürt. Man darf der Co-Leiterin der "Business-Mamas" viel Erfolg bei der Finanzierung wünschen, die ersten 3.250 Euro sind auch schon da...
Beim Mitbewerber conda.at gibt es auch den ersten (großen) Erfolg zu vermelden: Für das Projekt "Wohnwagon" haben 108 Investoren 75.600 Euro aufgestellt, die Finanzierungsschwelle von angestrebten 70.000 Euro wurde somit geschafft.
Das Projekt "Evntogramm" hat bisweilen 12.700 von 50.000 Euro finanziert, wird damit wohl auch eine Verlängerung der Finanzierungszeit benötigen.
Es tut sich etwas in Sachen Crowdfunding - wiewohl die Pioniere hier wohl nicht zu beneiden sind.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Juni 2013