Das Sozialministerium liefert zwar heute die Headline "Österreich weiterhin mit den besten Arbeitsmarktdaten in der EU" - zum Jubeln hat man aber ob der Veröffentlichung der neuen Arbeitslosenzahlen keinen Grund: Die Arbeitslosenzahl in Österreich liegt mit insgesamt 320.337 Personen (Arbeitslose und Schulungen) um satte 12% über den Vorjahreszahlen und der Anstieg der Arbeitslosen war zuletzt so groß wie schon lange nicht mehr (+28.625 zum Vorjahr).
Die Anzahl der als "arbeitslos" bezeichneten Personen stieg per Ende Juni 2013 im Vorjahresvergleich um satte 12,6% auf 256.494 an, bei den Schulungen gab es ebenfalls ein Plus von 10% auf 63.843 Menschen. Macht in Summe 320.337 Arbeitslose.
Bei Männern stieg die Arbeitslosenzahl um 14,4%, bei Frauen "nur" um 10,6%. Ausländer (+22,5%), Ältere Personen (+20,1%) und Behinderte (+19,3%) waren besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. In der Baubranche wurde gar ein Zuwachs von 23,4% verzeichnet - die Pleite der Alpine lässt auch hier grüßen...
Im Vormonat waren vor allem die Bundesländer Tirol (+18%), Salzburg (+17%) und Oberösterreich (+16,5%) von einem sehr hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen, bis auf Vorarlberg (+5,3%) zogen die Arbeitslosenraten aber in allen Bundesländern zweistellig an.
Auch der Rückgang der beim AMS gemeldeten offenen Stellen um 11,8% auf 28.192 Stellen liegt im Negativtrend.
Positiv einzig die immer noch leicht steigende Anzahl der unselbständig Beschäftigten (+0,5% auf 3,58 Mio.) und die -vergleichsweise- niedrige Arbeitslosigkeit lt. EUROSTAT (4,6% - ein leichtes Plus von 0,1%).
Uns so traurig es auch ist: Gegenwärtig ist noch keine Trendwende am Arbeitsmarkt in Sicht - die nächsten Monate werden weiterhin hohe Anstiege bei den Arbeitslosen zeigen und auch 2014 sehen die Experten noch keine wirkliche Entspannung.
Ad hoc-Meldung - August 2013