Die heimischen Arbeitsmarktdaten werden nunmehr gerne mit der guten Nachricht zuerst präsentiert. War es zuletzt die "geringste Arbeitslosigkeit in der Eurozone", so steht den frischen Zahlen von Ende August 2013 nun die Zahl der unselbständig Beschäftigten in Österreich vor, welches sich im Jahresvergleich um 22.000 auf 3,564 Mio. erhöht hat. Das bleibt aber schon die einzige gute Nachricht bei den Arbeitslosenzahlen.
Insgesamt waren per Ende August 2013 323.111 Personen auf Arbeitssuche. Das ist ein Plus von 33.883 Personen (oder 11,7%) im Vorjahresvergleich - eine traurige Zahl, welche bald noch deutlich ansteigen wird.
263.087 Personen (+13,1% bzw. +30.426 Menschen) waren als "arbeitslos" verzeichnet, 60.024 (+3.462 bzw. 6,1%) sind derzeit in Schulungen. Auffällig hier die geringere Zunahme bei den Schulungen.
Besonders deutlich von zunehmender Arbeitslosigkeit betroffen sind derzeit folgende Gruppen: Ältere Menschen (+22%), Behinderte (+20,3%) und Ausländer (+21,5%). Bei Männern stieg die Anzahl der Arbeitslosen um 15%, bei Frauen um 11%.
Drastisch die Zunahme der Arbeitslosigkeit nach Branchen in der Baubranche: +20,2% waren hier mehr Arbeitslose zu zählen als noch im Jahr davor - die Pleite der Alpine hinterlässt natürlich auch hier Spuren.
Stark angestiegen ist die Arbeitslosigkeit zuletzt in Oberösterreich (+18,6%), Tirol (+17%) und im Burgenland (+16,9%) - Vorarlberg ist hier mit einer Zunahme von 4,5% noch österreichischer Spitzenreiter.
Weiterhin schwach die Anzahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen: 27.808 Stück sind ein Minus von 11,7 Prozent.
Die letzte Arbeitslosenrate lt. EUROSTAT: 4,8% (+0,3) - das ist noch immer EU-Bestmarke. Die Arbeitslosenrate lt. nationaler Berechnung beträgt aktuell 6,9% (+0,7).
Die Arbeitslosenrate in der EU betrug zuletzt 11%, die der Eurozone 11,2%. Österreich ist hier zwar noch weit weg, könnte aber bis 2014 die europäische Spitzenposition an Deutschland (derzeit 5,3% lt. Eurostat) abgeben.
Seit Juli 2011 wächst die Arbeitslosenanzahl in Österreich nämlich deutlich und seit 6 Monaten im Schnitt um über 30.000 Personen. Eine Reduktion der Zunahme bei der Arbeitslosigkeit ist noch nicht in Sicht - auch 2014 wird das heimische Arbeitslosenheer wohl leider noch etwas größer werden.
Ad hoc-Meldung - September 2013