Börsegänge, Anleiheemissionen oder Kapitalerhöhungen sind in den letzten Jahren ja sehr dünn geworden - nun ist es aber endlich soweit und es kommt auch gleich recht dick: Die Uniqa-Versicherung möchte sich mit einer kräftigen Kapitalerhöhung ("Re-IPO") 750 Millionen holen. 700 Millionen davon mittels neuer Aktien und 50 Mio. stammen aus Mehrzuteilungsaktien.
Die 94.359.616 Stück der neuen Aktien sollen den Streubesitz der Uniqa von ca. 7% auf immerhin fast 37% erhöhen. Damit könnte die Uniqa-Aktie (derzeit im Segment ATX-Prime) auch wieder ein heißer ATX-Kandidat werden.
Schon ab dem 24. September 2013 bis maximal 8.10.2013 werden die neuen Aktien zur Zeichnung aufgelegt, die Erstnotiz der Aktien soll dann am 11.10. erfolgen. Die Preisspanne liegt zwischen 7,50 und 8,50 Euro. Bezugsrechte kann man im Verhältnis 11 (alte Aktien) zu 5 (neue Aktien) ausüben bzw. natürlich auch verkaufen. Die Hauptaktionäre Austria Privatstiftung (44.1%), BL Syndikat Beteiligungsgesellschaft mbH (32.83%) und RZB Versicherungsbeteiligung GmbH (7.68%) ziehen nicht mit.
Der Emissionserlös soll zur besseren Kapitalausstattung sowie der (sehr ambitionierten) Uniqa-Wachstumsstrategie dienen.
Nach vorher sehr enttäuschenden Jahren hat sich das (neue) und agil wirkende Team rund um CEO Andreas Brandstetter zuletzt deutlich verbessert. Zum Halbjahr gab die Uniqa gar ein Prämienwachstum von 7,4% auf 3,07 Mrd. Euro, ein Combined Ratio von 99,4%, ein EGT von 196,6 Mio. (+84,5%) und einen Konzerngewinn von satten 150,6 Mio. (+162,7%) bekannt. Hier gilt es aber auf einmalige Erträge (z.B. Verkaufserlöse von Beteiligungen) und eher schwache Vorjahreszahlen (die die Zahlen der vorhergehenden Katatrophenjahre aber trotzdem deutlich überboten) hinzuweisen.
Nachdem 2013 aber ziemlich sicher mit guten Zahlen für die Uniqa enden wird und der aktuelle Vorstand sein Geschäft gut angeht, scheinen auch in den nächsten Jahren solide Ergebnisse wahrscheinlich. Auf große Höhenfluge darf man derzeit in der Versicherungsbranche aber nicht hoffen - die niedrigen Zinsen drücken in den nächsten Jahren auch kräftig auf die Bilanzen.
Bei einem Preis von 7,50 bis 8,50 Euro pro Aktie kann man aber hier wohl durchaus zuschlagen (für Privatanleger gibt es eine Zuteilungsgarantie von max. 1.250 Aktien) - aktuell kostet die Uniqa-Aktie an der Wiener Börse 9,20 Euro.
Nachtrag 9.10.2013: Mit einem Preis von 8 Euro pro Aktie liegt man in der Mitte des Preisbandes - die Uniqa darf sich über 757 Mio. Euro freuen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2013