Den Rauchern ist es in den letzten Jahren in Europa ziemlich an den Kragen gegangen - und der Trend in vielen Ländern (darunter auch Österreich) weist eindeutig auf eine weitere Verschärfung der Rauchergesetzgebung hin. Viele Raucher konnten sich in den letzten Jahren schon von ihrer Sucht befreien - und manche Nikotinabhängige suchen ihr Heil in Alternativen. Die E-Zigarette ("elektronische Zigarette") könnte eine solche Alternative sein.
Das Prinzip der E-Zigarette ist (vereinfacht) leicht erklärt: Flüssiges Nikotin ("Liquids") wird mittels Batterie erhitzt und verdampft dabei.
Einige daraus resultierende Vorteile: Es wird dabei fast "nur" Nikotin (kein Teer!) inhaliert, Zigarettenrauch wird durch fast geruchlosen Dampf ersetzt, die Verbrennungsrückstände (Asche, Kippen) fallen weg und damit auch der Gestank und die Lunge wird ein wenig geschont. Darüber hinaus kann man die E-Zigarette oft auch an Orten mit Rauchverbot verwenden.
Einige Argumente also für Raucher mit Entwöhnungsängsten auf die E-Zigarette umzusteigen. Auch eine jüngst veröffentlichte Studie der Uni Auckland (NZL) untermauert den Status der E-Zigarette als möglichen Schritt zum Aufhören: Mit Nikotin-E-Zigaretten betrug die Aufhörquote 7,3%, mit Nikotinpflaster 5,8% und mit E-Zigaretten ohne Nikotin (wie in den Apotheken auch in Österreich erhältlich) nur 4,1%. In der gleichen Studie (aus 2013) wurde den E-Zigaretten-Rauchern auch eine höhere Quote bei der Zigarettenreduktion beschieden.
Nachdem in den USA 2013 schon ungefähr eine Milliarde Dollar Umsatz mit E-Zigaretten erwartet wird und in Deutschland angeblich schon 2 Mio. Menschen ab und an zu E-Zigarette greifen, ist natürlich klar: Der Kampf um die Marktanteile am E-Zigaretten-Markt hat voll eingesetzt.
Tabakkonzerne kaufen schon jetzt E-Zigaretten-Hersteller bzw. produzieren selbst elektronische Zigaretten und die Apotheken bzw. befreundete Firmen fürchten schon jetzt um das einträgliche Geschäft mit den Substitutprodukten bzw. Pillen... Würde ja blöd aussehen, wenn man in der Apotheke auch E-Zigaretten mit Nikotinliquids anbietet...
In Deutschland ist diesbezüglich dieser Tage ein wegweisender Prozess in der ersten Instanz entschieden worden: Laut Oberlandesgericht Münster bleibt der freie Handel weiterhin zugelassen, E-Zigaretten gelten nach wie vor nicht als Arzneimittel.
Eine Regulierung des Marktes mit E-Zigaretten mit Nikotin ist aber früher oder später via EU zu entscheiden - dann könnten elektronische Zigaretten vielleicht sogar im Supermarkt bzw. Drogeriemarkt (wie in den USA üblich) auftauchen. Die (derzeit) fehlenden Einnahmen aus der Tabaksteuer werden wohl in der Erfindung einer "Nikotinsteuer" (oder so ähnlich) münden...
In Österreich dürfte die Anzahl der "Dampfer" (Raucher von elektronischen Zigaretten) noch eher gering sein (die Geldmarie hat sich hingegen schon ein kleines Depot für den Ernstfall gesichert) - die Rauchergesetze hierzulande sind trotz einiger Rauchverbote noch relativ liberal.
Wir wollten es bezüglich "E-Tschik" noch etwas genauer wissen und haben daher den Geschäftsführer von "nikoBlue", Herrn Franz Seba, ein paar Fragen gestellt:
Geldmarie (GM): Womit ist die E-Zigarette von nikoBlue befüllt?
Franz Seba (NB): Mit Nikotin, welches aus natürlichem Tabak gewonnen wurde (kein Nikotin ist in der Variante "nikoBlue-Zero"), Propandiol (Propylenglykol - ein in der EU zugelassener Lebensmittelzusatzstoff mit der Bezeichnung E 1520) sowie natürliche Lebensmittelaromen.
GM: An welchen Orten kann bzw. darf ich die E-Zigarette "dampfen"?
NB: Da bei der Verbrennung kein Rauch (nur Dampf) entsteht, eigentlich überall. Das Hausrecht ist natürlich zu respektieren - es gibt kein Recht zu "dampfen".
GM: Wieviel Geld erspare ich mir bei Verwendung von nikoBlue im Vergleich zu klassischen Zigaretten, wenn der Tagesverbrauch bei ca. 20 Zigaretten liegt?
NB: In etwa 50%, je nach Preis der Zigaretten. Das können schon einmal 700 bis 1000 Euro im Jahr sein. Von den Teerrückständen gar nicht zu sprechen...
GM: Sie rauchen nun selbst seit ca. 2 Jahren ausschließlich nikoBlue. Geht Ihnen etwas ab bzw. was sind die wesentlichen Unterschiede zu den "Tschik"?
NB: Die Zigaretten gehen mir sicher nicht ab. Schon nach ein paar Tagen ist der typische Raucherhusten verschwunden und es atmet sich seit dem Umstieg auf E-Zigaretten auch deutlich leichter. Und wenn ich einmal die E-Zigaretten zu Hause vergesse, habe ich damit auch kein Problem - früher wäre ich ohne Zigaretten schwer nervös geworden.
Fazit der Geldmarie (die selber ab und an dampft): Für Raucher sicher einen Versuch wert - und die 19,90 Euro für das Starterset von nikoBlue sind auch kein "Eckhaus" für einen Versuch. Vielleicht ja auch als Geschenk bzw. "Mitbringsl" für Raucherhaushalte gut geeignet...
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - September 2013