Nach vielen Jahren scheint die Liberalisierung am Strommarkt auch ein wenig bei den Konsumenten anzukommen - soweit diese ein wenig Initiative zeigen und auch den Stromanbieter wechseln. 2013 könnte als das Jahr in die Geschichte eingehen, in welchem Grünstrom den Durchbruch schafft und der Konkurrenzkampf am Strommarkt endlich Tatsache wird.
Auch wenn die Stromrechnung dann im nächsten Jahr ob der hohen Fixkosten (Netzkosten, Steuern, Ökostrom-Zuschläge etc. machen ca. 60% des Preises aus) nicht wesentlich günstiger ausfällt - eine kleine Entlastung für die Haushalte ist jedenfalls in Sicht und man freut sich ja schon, wenn einmal nicht alles teurer wird...
Beim aktuellen Vergleich der Geldmarie per Anfang Oktober 2013 zeigt sich auf dem Strommarkt für Private fast eine kleine Revolution: Fast in allen Bundesländern hat plötzlich Naturkraft Energievertrieb mit dem Produkt "Rot-Weiß-Rot-Strom" die Nase vorne. Das ist kein Zufall: Naturkraft gehört der Energieallianz, welche aus EVN, Wien Energie und Energie Burgenland besteht und somit auch ein Billigsegment bieten möchte.
Noch günstiger wäre der W.E.B. Grünstrom (bisher nur ein Unternehmen in Sachen Ökostromerzeugung) zu haben - der ist aber derzeit noch ausschließlich den Aktionären der W.E.B. vorbehalten. Aber das könnte sich ja schon bald ändern - die W.E.B. Windenergie AG testet derzeit noch den Stromvertrieb und wird wohl auch bald für Nichtaktionäre Angebote legen.
Sehr günstig auch noch der Hofer-Grünstrom der oekostrom AG, welcher derzeit vom Lebensmittelhändler Hofer angepriesen wird. Auch die AAE Naturenergie und Tschibo/Eduscho haben übrigens aktuell eine recht günstige Grünstrom-Aktion laufen.
In 8 von 9 Landeshauptstädten hat Naturkraft mit dem "Rot-Weiß-Rot-Strom" gegenwärtig das günstigste Angebot (bei 5.000 kWh Jahresverbrauch, ohne Neukundenrabatte) - einzig in Vorarlberg liegt die VKW in Bregenz noch knapp vorne.
Vergleichsweise billigen Strom findet man derzeit in Innsbruck (852 Euro) und Kärnten (845 Euro), teuer ist Strom aktuell in Graz (889 Euro) und in Linz (897 Euro). In Graz und Linz ist ein Stromanbieterwechsel besonders lohnend - bis 150 Euro im Jahr kann man sich dabei sparen, mit Neukundenbonus oft sogar um die 250 Euro im ersten Jahr.
Die Ökostrom- und Grünstromanbieter preschen nunmehr also kräftig vor und machen den Landesversorgern das Leben schwer - den Konsumenten soll es nur recht sein.
Zusätzliche Dynamik wird eine gerade laufende Aktion des VKI bringen: Der VKI organisiert derzeit gerade eine Einkaufsgemeinschaft für Strom und Gas und wird damit in einigen Monaten (im Dezember wird ausgeschrieben, im Jänner der Wechsel vorbereitet) wohl einige Stromkunden beim neuen Bestbieter unterbringen.
Den aktuellen Vergleich der Strompreise in den Landeshauptstädten Österreichs gibt es hier zu finden: Strompreisvergleich Österreich.
Und hier gibt es noch die Bestbieter bei Ökostrom nachzulesen: Preisvergleich Ökostrom, grüner Strom
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2013