Eigentlich wäre die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Silbermünzen in Deutschland ja schon für Anfang 2013 geplant gewesen. Nun ist es aber bald wirklich so weit: Per 1.1.2014 erhöht Deutschland die MWSt. auf Silbermünzen und Silbermünzenbarren (Barren mit Münzstempel) von 7% auf 19%.
Bisweilen profitierten Silbermünzen (welche auch als Zahlungsmittel dienen könnten) von ermäßigten Satz von 7%. Dieser günstige Steuersatz für Silbermünzen ließ auch die eigentlich recht skurrilen Silbermünzenbarren (Barren mit Münzstempel, welche schwerere Einheiten davor bewahrten mit 19% MWSt. behaftet zu sein) boomen. 2014 ist dann der Boom der Silberlinge in Deutschland wohl deutlich eingebremst.
Anlass dieser MWSt.-Erhöhung ist eine Änderung im USt-Gesetz in Deutschland, welche aus einer Internationalisierung (europäische Vereinheitlichung) der Umsatzbesteuerung im Kunsthandel zugrunde liegt.
Silbermünzen sind somit ab 2014 in Deutschland mit 19% MWSt. belegt und weisen dann den gleichen Steuersatz auf wie Silberbarren. In Österreich liegt die MWSt. bei Silbermünzen und Silberbarren ja schon lange bei 20% und machen den Handel mit Anlagemünzen bzw. Barren in Silber ziemlich unattraktiv.
Die Münze Österreich darf sich wohl nun in den letzten Monaten des Jahres noch auf gute Verkäufe der Wiener Philharmoniker Silbermünzen freuen - ab 2014 wird aber der Umsatz in Deutschland wohl ziemlich einbrechen.
Auch so mancher "Grenzgänger" wird sich noch 2013 nach Deutschland begeben und kräftig günstige Silbermünzen einkaufen gehen.
Die "Fremdgeher" bei den Silbermünzen werden jedoch auch 2014 nicht aussterben: Die Schweiz hat auf Silbermünzen wie auch Silberbarren (und auch auf Platin oder Palladium) nur 8% MWSt., unterbietet damit die Preise in Österreich und Deutschland weiterhin klar.
Der Philharmoniker in Silber (1 Unze) kostet übrigens aktuell bei Pro Aurum in Österreich 21,24 Euro, in München (bzw. Deutschland) ist sie um 19,10 Euro zu haben.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2013