Nachdem nun schon das 4. Quartal 2013 ein paar Tage alt ist, wird es Zeit, eine kleine Zwischenbilanz über die Performance der Wiener Börse im Jahr 2013 zu ziehen. Und diese Zwischenbilanz über den Leitindex ATX sieht heuer trotz leichten Zugewinnen nicht sehr rosig aus:
Während sich viele Börsen 2013 schon von der Wirtschaftsflaute erholt haben und in den Kursen schon die angenommene Erholung im Jahr 2014 eingepreist haben, tat sich in Wien bisweilen nicht sehr viel.
Der Deutsche DAX kletterte erst vor ein paar Tagen auf 8.752 Indexpunkte und befindet sich heute früh mit 8.524 Punkten (fallende Tendenz) nicht sehr weit weg vom All-Time-High.
Selbiges ist für den ATX wohl noch lange unerreichbar: 2007 lag man kurz sogar über 5.000 Punkte - aktuell liegt man knapp über 2.500 Punkte. Ohne Worte...
Auch wenn man im ATX 2013 bisweilen ein Plus von 5,28% verzeichnen konnte (im Vorjahr legte der Leitindex immerhin noch fast 27% zu) - international gesehen ist das eine sehr bescheidene Performance. Und doch gibt es auch 2013 einige Aktien, die sich sehr positiv von anderen Papieren abheben konnten:
Wiewohl 2013 noch knapp 3 Monate zu absolvieren sind, scheint der Jahressieger 2013 an der Börse Wien schon fix zu sein: Wienerberger.
Durchaus überraschend liegt der Baustoffkonzern 2013 bisweilen satte 88% im Plus. Das liegt wohl auch hauptsächlich daran, dass man 2012 ein kleines Minus einfuhr und 2011 51% runterschrieb. Warum die Wienerberger-Aktie 2013 so gut läuft, lässt sich wohl fundamental nicht erklären (die Baubranche liegt nach wie vor darnieder, zum Halbjahr lag man mit einem Minus von 31 Mio. Euro noch hinter dem Vorjahr) - vielmehr aber vielleicht mit der guten Aktionärsbetreuung der Wienerberger AG und wohl auch in der Hoffnung auf einen Umschwung.
Platz 2 (Plus 30%) geht bisweilen an die OMV, die 2013 bisweilen vom immer noch relativ hohen Ölpreisen (wiewohl die zuletzt gesunken sind) profitiert. Die OMV setzt ja seit einiger Zeit schwer auf die Produktion (weniger auf die Tankstellen) und hatte trotz vorläufigem Scheitern der Pipeline Nabucco 2013 noch keine massiven Probleme in kritischen Förderländern.
Mit einem Plus von 25% liegt die voestalpine derzeit auf Platz 3. 2011 verlor der Linzer Stahlkonzern noch 39%, 2012 konnte man 28% zulegen und der gut aufgestellte Konzern erweckt an der Börse auch 2013 Hoffnung auf weiterhin gute Stahlnachfrage.
Zweistellige Zuwächse beim Aktienkurs gab es bisweilen auch bei der Telekom Austria (+10%) und beim Beleuchtungsmittelhersteller Zumtobel, welcher sich bisher um 20% verbessern konnte.
Trotz sehr guter Ertragszahlen in den letzten Jahren zählte die Aktie von Lenzing zuletzt nicht zu den Lieblingen der Anleger. 2011 verlor der einstige Top-Performer schon 27% (lag damit aber im Trend), 2012 war das Plus von 7% unter dem Marktschnitt und 2013 verlor die Aktie bisher 22%. Gut möglich, dass sich hier interessante Einstiegsmöglichkeiten ergeben...
Krachte die Raiffeisen Bank International 2012 noch um 65% in die Höhe (2011 verlor man dafür 51%), ging es nach enttäuschenden Zahlen (die nun auch die RBI eingeholt haben) 2013 bisweilen um 22% in den Keller. Ein Aktie für Anleger mit starken Nerven.
Sehr enttäuscht hat zuletzt auch der Verbund. 2011 26% runter, 2012 10% verloren und auch 2013 bisweilen 11% an Wert eingebüßt. Hoher Abschreibungsbedarf (insbesondere im Ausland) und niedrige Strompreise drücken weiter auf die Ergebnisse. Nachdem nun auch Bewegung in den heimischen Strommarkt kommt, wird wohl auch 2014 für den Verbund kein Jubeljahr werden - trotzdem ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau wohl eine Überlegung wert...
Ad hoc-Meldung - Oktober 2013