Zum Halbjahr 2013 wies Österreichs Versorger Verbund noch ein negatives operatives Ergebnis von 89,3 Mio. Euro aus. Der niedrige Strompreis und extrem hohe Wertberichtigungen von Gaskraftwerken im In- und Ausland (Frankreich, Italien) haben die Vorstandesetage beim Verbund ziemlich ins Schwitzen gebracht.
Auch zum 3. Quartal 2013 wird beim Verbund wohl kein großer Jubel aufkommen - auch wenn sich das operative Ergebnis mit 113,4 Mio. Euro immerhin ins Plus gedreht hat.
Der Umsatz konnte nach dem 3. Quartal von 2,29 Mrd. Euro im Vorjahr auf nunmehr 2,41 Mrd. Euro erhöht werden, das Konzernergebnis stieg gar von 332,8 Mio. auf 510,4 Mio. Euro an. Das liegt aber vordergründig an der positiven Bewertung des Asset-Swaps mit der E.ON (türkische Beteiligung gegen Kraftwerke in Deutschland) - keinesfalls am tollen Betriebserfolg...
Insbesondere die Abschreibungen von Gaskraftwerken haben den Verbund heuer schon massiv belastet und verhindern damit weiterhin tolle Zahlen. Immerhin deutlich gesunken ist die Nettoverschuldung, welche nach 4,13 Mrd. im Vorjahreszeitraum derzeit nur noch bei 3,83 Mrd. Euro liegt.
Neben der Vertriebsoffensive bei den Endkunden in Österreich (läuft gerade) wird zukünfig auch beim Personal gespart: Frühpensionierungen und ein Aufnahmestopp wurden schon angekündigt.
So sich die Strompreise nicht wieder nach oben bewegen, ist auch für 2014 ein hartes Jahr für den Verbund zu erwarten - weitere Abwertungen von Kraftwerken bzw. Auslandsbeteiligungen kämen nicht überraschend.
2013 hält man an der Gewinnerwartung von ca. 600 Mio. Euro fest, als Dividende wird nach wie vor 1 Euro angestrebt.
Mit zuletzt 17,20 Euro ist die Verbund-Aktie aber immer noch günstig - selbst ein hartes Jahr wie 2013 wird (wiewohl durch Bewertungsgewinne) klar im Plus landen - so sich der Energiemarkt in Europa wieder beruhigt, könnte das Papier dann ein ziemlicher Geheimtipp sein...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2013