Die schlechte Nachricht zum Jahresstart war vorprogrammiert: Rekordarbeitslosigkeit in Österreich. Mit 428.143 arbeitslosen Menschen (+43.705 bzw. 11,1% mehr als im Jahr davor) per Ende Dezember 2013 startet man 2014 mit traurigen Zahlen ins Jahr.
361.279 Arbeitslose (+11,9%) und 66.864 Schulungsteilnehmer (+7,1%) ergeben diese traurige Zahl - da kann die vom Sozialministerium immer gerne verwendete Rekordbeschäftigtenzahl von 3,435 Mio. Menschen kaum trösten.
Wiewohl auch die nächsten Monaten noch mit Sicherheit steigende Tendenz bei den Arbeitslosenzahlen bringen werden: Die aktuellen Zahlen lassen zumindest Hoffnung auf etwas Entspannung am Arbeitsmarkt aufkeimen.
So stieg die Anzahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen immerhin erstmals seit langer Zeit wieder etwas an und lag mit 12.267 offenen Stellen um 12,6% über dem Vorjahreswert.
Von Arbeitslosigkeit besonders deutlich betroffen waren ältere Arbeitnehmer (+23,1%), Behinderte (+30,1%), Ausländer (+18,6%) und auch Frauen (+13,5%). Der Zuwachs bei den Männern lag zwar bei 10,9% - aber immerhin erstmals seit längerer Zeit wieder unter dem allgemeinen Zuwachs, was man durchaus als erstes Zeichen einer sich abzeichnenden Beruhigung interpretieren könnte.
Besonders stark der Anstieg der Arbeitslosen nach wie vor im Gesundheits- und Sozialwesen (+17,9%), stark auch im Handel (+15,6%) und sogar im Tourismus lag man mit +13,7% deutlich über dem Schnitt. Fast schon erfreulich der recht geringe Zuwachs der Arbeitslosen am Bau (5,1%) - hier hilft aber wohl auch der bisweilen warme Winter deutlich mit.
Die höchsten Zuwächse in den Bundesländern: Überraschenderweise Tirol (+14,8%) und weniger überraschend Oberösterreich (+14,8%). Der geringste Zuwachs (sehr überraschend) wurde in Kärnten (+8,5%) verzeichnet.
Mit 4,8% lt. EU-Berechnung ist Österreich nach wie vor EU-Beschäftigungskaiser - dieser Titel könnte aber schon in ein paar Monaten abhandenkommen. Deutschland ist auf der Überholspur und in Österreich hält die Zunahme der Arbeitslosen wohl noch zumindest einige Monate weiter an.
So traurig die aktuellen Zahlen sind - der Statistiker wird hier schon erste Entspannungszeichen rausinterpretieren können. Die schlechte Nachricht zum Jahresstart 2014 ist demnach gar nicht so katastrophal.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2014