An rückläufige Umsatzzahlen am Musikmarkt ist die heimische Musikindustrie ja schon gewöhnt - seit vielen Jahren geht der Umsatz Jahr für Jahr zurück. Auch 2013 war dem so - allerdings zeichnet sich schön langsam das Erreichen der Talsohle ab. Insbesondere das lange unterschätzte Musikstreaming (man besitzt damit Musik nicht, kann aber gegen eine Grundgebühr jederzeit Millionen unterschiedliche Musikstücke via Net abrufen) bringt der Musikindustrie unerwartet hohe Umsätze.
Die sinkenden Umsatzzahlen der letzten Jahre: 2013 waren es 150 Mio. Euro, 2012 noch 160 Mio. 2011 174 Mio., 2010 186 Mio., 2009 204 Mio. und 2008 206,5 Mio. Eine klare Bergabfahrt.
Jahr für Jahr kann die Musikindustrie zumindest im Onlinesegment positive Zahlen vermelden: Hob man 2012 noch um 10% auf 26,5 Mio. Euro Umsatz an, gab es 2013 gar eine Steigerung von 17% auf 31 Mio. Euro. Hauptverantwortlich für diese starken Zuwächse ist eindeutig das Streaming: Mit 6,5 Mio. Euro Umsatz konnte man hier die Zahlen innerhalb eines Jahres um 330% steigern! Auch für 2014 ist beim Streaming wieder mit hohen Zuwächsen zu rechnen.
Streaming wird mittlerweile sogar auch schon für die Hitparaden mitgewertet - seit Feburar 2014 werden Musik-Streams auch bei der Ermittlung der österreichischen Charts berücksichtigt.
Physische Tonträger (CD, Vinyl, Musik-DVD's) sind mit 88 Mio. Euro Umsatz zwar nach wie vor der wichtigste Umsatzbringer der Musikindustrie Österreichs - mit 88 Mio. Euro Umsatz anno 2013 hat man aber einmal mehr 8% Umsatz verloren - auch diese Tendenz wird sich weiter fortsetzen. Sehr beachtenswert dabei das Comeback der Vinylschallplatte, welche auch 2013 wieder "cool" war und den Umsatz auf 2,5 Mio. Euro (+25%) steigern konnte.
Sehr solide liefen wieder die Lizenzeinnahmen - 23 Mio. (nach 22,5 Mio.) wurden hier erzielt. Aus Merchandising und Synchrights wurden weitere 8 Mio. Euro erlöst.
Während Einzelsongs (also Singles) im Download ob des populärer werdenden Streamings 2013 nur noch einen Umsatz von 10,5 Mio. Euro erzielten (-8% zu 2012), stiegen die Album-Downloads immerhin um 4% auf 13 Mio. Euro Umsatz an.
Hauptumsatzträger ist nach wie vor die CD - mit 77,5 Mio. Euro verlor man aber wiederum 10% Umsatz - ein Trend, der sich hier wohl nicht mehr umkehren wird.
Albumkaiser war 2013 wieder einmal Robbie Williams. "Swing both ways" verkaufte sich deutlich besser als sein letztes Popalbum und zeigen, dass man die Volksmusikkaiser Helene Fischer, Andrea Berg oder Andreas Gabalier doch noch schlagen kann.
Für 2014 kann man hier schon einen Tipp abgeben: Hier wird wohl Helene Fischer bei Singles UND Longplayern ziemlich weiter vorne sein - die Dame aus Deutschland dominiert derzeit die Musikantenstadel-Abteilung.
Die beliebtesten Singles 2013: 1. Wake me up - Avicii, 2. Blurred lines - Robin Thicke, 3. Let her go - Passenger.
Ob sich 2014 für den Musikmarkt endlich der Turnaround ergibt? Schwer zu sagen: Was nämlich bei den CD's wegschmilzt, kommt Online fast schon dazu. Explodiert Streaming 2014 aber ähnlich dick, könnte sich endlich eine Trendwende abzeichnen.
Ad hoc-Meldung - Februar 2014Geldmarie-Linktipp: