Mit 440.843 arbeitslosen Menschen im Februar 2014 liegt man in Summe zwar unter dem Rekordwert von 449.668 aus dem Jänner 2014, die Arbeitslosigkeit in Österreich ist aber weiterhin deutlich steigend. Auch wenn sich das Arbeitslosenheer nun im Frühling und Sommer saisonbedingt deutlich verkleinern wird - der Negativtrend am Arbeitsmarkt ist leider noch ungebrochen und dürfte auch noch länger anhalten.
84.098 Personen in Schulungen (+8,4%) und 356.745 als arbeitslos registrierte Menschen (+9,3%) ergeben den Gesamtwert von 440.843 Arbeitslosen. Der Anstieg beträgt somit 9,1% gegenüber dem Februar 2013 und ist nahezu unverändert stark.
Mit 4,9% Arbeitslosenrate lt. EU-Berechnung liegt Österreich derzeit zwar noch auf Platz 1 der EU - mit 5% Arbeitslosenrate in Deutschland dürfte es hier aber sehr bald einen Führungswechsel geben. Besonders katastrophal die Arbeitsmarktlage weiterhin in Griechenland (28%), Spanien (25,8%) und auch in Kroatien (18,8).
Besonders bei Frauen ist die Arbeitslosenrate zuletzt weiter stark gestiegen (+13,5%), bei Männern waren es nur 7%. Stark betroffen auch die Ausländer (+16,2%), ältere Arbeitnehmer (20,3%) und Behinderte (+29,5%). Gerade bei älteren Arbeitnehmern wird sich dieser Anstieg ob der angestrebten Erhöhung des Pensionsantrittsalters kaum verlangsamen.
Positiv einzig der Trend am Bau: Hier nahm die Arbeitslosenrate sogar um 2,1% ab - die Baubranche bzw. deren Angestellten profitieren in weiten Teilen Österreichs derzeit vom milden Winter. Negativ weiterhin der Handel (+13,2% Arbeitslose), der Tourismus (+14,1%), das Gesundheits- und Sozialwesen (+16,1%) und der Warenhandel (+9,1%).
Auch die dem AMS gemeldeten offenen Stellen zeigen noch keinen Lichtblick: 24.554 Stellen sind ein kleines Minus von 0,8%.
Mit 3.437.000 unselbständigen Beschäftigten kann man aber immerhin einen neuen Beschäftigungsrekord ausrufen - dieser ist aber ob der vielen Teilzeitstellen natürlich zu hinterfragen.
Die schlimmsten Zahlen am Arbeitsmarkt hat aktuell übrigens Wien: 106.345 Arbeitslose sind ein Plus von 13,2 Prozent. Auch in Tirol stieg die Arbeitslosenrate mit 11,5% deutlich über dem Schnitt. Vergleichsweise harmlos dafür der Anstieg im westlichsten Bundesland Österreichs: In Vorarlberg gab es "nur" einen Anstieg um 4,6%.
Die weiteren Aussichten: Leider trüb.
Ad hoc-Meldung - März 2014