In der sonntägigen Pressestunde hat nun Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny die Katze aus dem Sack gelassen - und diese ziemlich tiefrote Hypo-Alpe-Adria-Katze überrascht kaum mehr: Die Taskforce empfiehlt die Abwicklung der Bank, 17,8 Milliarden Euro an Krediten und Schulden der Bank sind schon sehr bald Teil der Staatsverschuldung Österreichs.
Die Entscheidung zwischen Pest und Cholera ist zumindest bei der Nowotny-Taskforce gefallen, welche die Insolvenz der Bank unbedingt vermeiden möchte: Zu unsicher sind der Taskforce die weiteren Folgen für Österreichs Kreditwürdigkeit auf den Finanzmärkten.
Man wählte somit die "sichere" Variante (Abwicklung in einer Abbaugesellschaft als GmbH oder AG) - 17,8 Milliarden erhöhen mit einer solchen Variante die heimische Staatsverschuldung auf grausame 80% des jährlichen Bruttoinlandproduktes.
Schon für 2014 rechnet man mit einem Abwertungsbedarf der Assets von 3 Milliarden Euro, was die für heuer schon budgetär vorgesehenen Verluste von 1 Milliarde Euro deutlich übertreffen wird. Auch für die hoffentlich bald folgende Bilanzerstellung könnte noch 2014 zusätzliches Geld benötigt werden - auch hier kann man wohl fast fix schon mit einer negativen Überraschung rechnen.
Finanzminister Spindelegger gibt sich zwar noch unentschlossen und hält auch eine Insolvenz noch nicht für unmöglich - tatsächlich fehlt dem "Entfessler der Wirtschaft" (Vorsicht, Ironie!) aber mit Sicherheit der Mut dazu. Wiewohl so mancher Experte die vielleicht günstigere Insolvenz der Bank für machbar hält - den tatsächlichen Schaden kann hier wohl keiner seriös vorrechnen.
Spindelegger hat also die "ehrenvolle" Aufgabe, den Mist seiner Vorgänger und Parteikollegen (Pröll verstaatlichte die Hypo in der Not und Fekter machte einige Jahre gar nichts) aufzuräumen und macht dabei gewohnt schlechte Figur.
Bei einer derartig grauslichen Bank keine gute Figur machen kann, versteht sich - trotzdem wäre es an der Zeit, endlich die gesamten Fakten auf den Tisch zu legen. Je länger man zögert (und man hat schon viele Jahre gezögert - in Deutschland ist man z.B. bei Problembanken schon einige Jahre voraus), desto teurer wird die Angelegenheit.
Hat man sich z.B. im TV Sendungen über Assets (Hotels, Ferienanlagen, Grundstücke etc.) in Kroatien angesehen, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich hier einige Banker gründlich über den Tisch haben ziehen lassen (oder so dumm bzw. selber korrupt waren). Diese Sicherheiten werden sich nicht so rasch und ganz sicher nicht mit Gewinn verkaufen lassen: Das neue EU-Land Kroatien steckt schon länger in einer veritablen Krise, welche kaum in den nächsten Jahren zu bewältigen ist.
Seltsam auch, dass sich kaum jemand um die Haftungen des Bundeslandes Kärnten schert: Die österreichischen Steuerzahler dürfen für unfähige Kärntner Banker und Politiker kräftig blechen - die Kärnter (die zu einem Großteil den Jörg und seine Buberln gewählt haben) dürfen hier ruhig auch ein wenig deutlicher in die Pflicht genommen werden: Die Kohle aus dem Zukunftsfonds (aus dem Verkauf der Hypo Alpe Adria) ist umgehend nach der Gründung der Abbaugesellschaft zu kassieren und auch Gelder aus den Haftungen Kärntens (die ja zu Unrecht kassiert werden - Kärtner kann für die Milliarden ja gar nicht haften) sind umgehend der Abbaugesellschaft zuzuleiten.
Was man aus der Hypo-Alpe-Adria-Katastrophe unbedingt lernen sollte: Politik - raus aus den Banken.
Ad hoc-Meldung - März 2014