Es darf eigentlich nicht überraschen, dass der Gewinn der Raiffeisen Bank International (RBI) im Geschäftsjahr 2013 deutlich geringer ausgefallen ist, als noch im Jahr davor. Schon 2011 und 2012 musste die Bank kleinere Brötchen backen als noch 2010, als über 1 Milliarde Gewinn eingefahren wurde.
Mit einem Jahresüberschuss von 557 Mio. Euro (-23,6% zum Vorjahr, als es noch 730 Mio. waren) fiel der Gewinn der RBI für 2013 sogar etwas höher aus, als von den Analysten gedacht.
Wiewohl man den Zinsüberschuss von 3,472 Mrd. auf 3,729 Mrd. Euro steigern konnte, wirkten sich die höheren Kreditrisikovorsorgen (1,15 Mrd. nach 1,01 Mrd.) und auch der Wegfall eines Einmaleffektes im Jahr zuvor negativ auf die Gewinnhöhe aus. Auch die Verwaltungskosten stiegen von 3,26 Mrd. auf 3,34 Mrd. an - hier gedenkt die RBI 2014 den Hebel anzusetzen (was nichts Gutes für den Personalstand bedeutet).
Die Bilanzsumme sank von 136,12 Mrd. Euro auf 130,64 Mrd., der Mitarbeiterstand ging von 60.084 auf 57.901 zurück und die Filialen wurden von 3.106 auf 3.025 reduziert - ein Bild, welches wohl auch für 2014 zu erwarten ist.
Für 2014 schätzt die RBI das Kreditrisiko stabil bzw. unverändert ein, möchte beim Verwaltungsaufwand reduzieren und hat derzeit mit den Niederlassungen in der Ukraine (Raiffeisen Aval Bank) und in Russland große Sorgen. Sorgen, die sich 2014 ziemlich sicher negativ auf das Ergebnis auswirken lassen - in welcher Höhe ist freilich derzeit noch nicht absehbar.
Die Aktie der Raiffeisen Bank International bleibt demnach derzeit ein ziemliches Spekulationspapier - mit zuletzt 23,10 Euro ist man von den Jännerhöchststand (32,65 Euro) ohnehin schon weit entfernt.
Die Ukraine-Krise ist also schon deutlich im Aktienkurs eingepreist - wer an eine Verstärkung des Konflikts (z.B. in den weiteren Gebieten der Ukraine mit viel Russen-Anteil) glaubt, wird das Papier der RBI derzeit wohl meiden.
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Ad hoc-Meldung - März 2014