Ein aktuelles Opfer der der Sommerzeit: Die Geldmarie. Die sitzt gerade gerädert vor dem Notebook und tippt sich müde den Frust über die Sommerzeit (MESZ) von der Seele. Die bereits umgestellte Uhr sagte frühmorgens: Es ist 6.40h, aber eigentlich ist es ja erst 5.40h. Laut Normalzeit jedenfalls...
So früh mag eigentlich niemand aufstehen - wiewohl es natürlich Menschen gibt, welche auch bei Normalzeit deutlich früher aufstehen. Aber auch denen dürfte die eine Stunde Schlaf derzeit sehr häufig fehlen - wundern Sie sich also nicht, wenn Sie heute auf viele grantige Menschen treffen.
Kennen Sie Herrn William Willett? Wohl nicht. Der gute Mann schlug anno 1907 die Einführung einer Sommerzeit vor. 1916 war es dann soweit: Im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn wurde die Sommerzeit eingeführt, im gleichen Jahr zog auch noch das United Kingdom nach.
Nach einigem Hin und Her wurde die Sommerzeit dann (im Schatten der Ölkrise 1973) im Jahre 1977 in der EU eingeführt und 1994 wurde der Standard dann in der EU vereinheitlicht. Am letzten Sonntag im März wird die Uhr um 2h auf 3h vorgestellt, am letzten Sonntag im Oktober dreht man den Stundenzeiger (soweit vorhanden) dann um 3h wieder zurück.
Eigentlicher Sinn und Zweck der Sommerzeit: Mehr Tageslicht in der Jahresmitte (im Englischen ward die Sommerheit "Daylight saving time" genannt) und dadurch resultierende Energieersparnis.
Bezüglich Energieersparnis sind sich die Experten dieser Tage allerdings nicht mehr so sicher - manche Vergleiche ergaben sogar einen Mehrverbrauch.
Ganz grob gegen die Sommerzeit spricht sich auch der menschliche Biorhythmus aus: Schwere Müdigkeit am Morgen und schlechteres Einschlafen am Abend - insbesondere wenn man die Zeitumstellung 1:1 übernimmt. Viele (die es sich einteilen können) machen daher die Zeitumstellung in kleinen Stücken - für arbeitende Menschen mit Fixzeiten ist das allerdings nicht so einfach.
Insbesondere im Tierreich hört man auch immer wieder von Umstellungsschwierigkeiten - die Kühe werden hier besonders oft genannt. So hat auch die Kuh ihren eigenen Biorhythmus und ist dann -insbesondere im Herbst- ziemlich sauer, weil das Melken (bzw. auch das Essen) dann oft erst eine Stunde später erfolgt. Auch weil oft von einer minderen Milchleistung in der Umstellungsphase gesprochen wird, nehmen viele Landwirte die Zeitumstellung nur langsam vor.
Auch im Privatbereich sehr mühsam: Viele digitale und mechanische Uhren müssen noch immer händisch vor- bzw. zurückgestellt werden - das kostet Zeit und in vielen Fällen ("wie ging das noch...") auch Nerven. Wiewohl viele Uhren (z.B. in der EDV) sich schon automatisch umstellen - es ist einfach mühsam und oft auch (z.B. bei öffentlichen Uhren) auch mit Kosten verbunden.
Uhrmacher hingegen dürften sich über die Zeitumstellung freuen - entweder helfen sie dabei oder die eine oder andere (nicht funktionierende) Uhr wird überhaupt zur Reparatur gebracht. Das dies natürlich auch Kosten verursacht, sei nur nebenbei erwähnt.
In Summe sind aber die Argumente für die Sommerzeit sehr dünn geworden - 2015 soll auch wieder über diese in der EU beraten werden. Die müde Geldmarie hat jedenfalls schon eine klare Meinung: Weg mit dem Dreck. Sommerzeit abschaffen. Auf Facebook gibt es übrigens (natürlich) auch schon einschlägige Gruppierungen - die unausgeschlafene Geldmarie ist froh, mit dem müden Augen keine eigene Gruppe gründen zu müssen;-)
Sommerzeit? Nein Danke!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2014