Im Frühling ist die Bekanntgabe der aktuellen Arbeitslosenzahlen durch das Sozialministerium (Sozialminister Hundstorfer) normalerweise etwas leichter - immerhin kann man zumindest darauf verweisen, dass (saisonal bedingt) die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Das ist aber -wie schon erwähnt- nur ein saisonaler Effekt (Tourismus, Bauwirtschaft) und keine wirkliche Erholung des Arbeitsmarktes.
Was bezüglich der Arbeitslosenstatistik in Österreich wirklich relevant ist, ist der Jahresvergleich. Und da sieht es trotz wieder um 25.000 Arbeitsplätze angestiegener Gesamtarbeitsplätze (3.474.000) nach wie vor leider sehr trist aus.
Insgesamt waren Ende März 2014 402.223 Personen ohne Arbeitsplatz - das ist ein sattes Plus von 36.046 Menschen gegenüber dem Vorjahresmonat. 319.175 Personen werden in der Statistik als "arbeitslos" erfasst (+29.130), bei den Schulungen des AMS gibt es auch 6.916 Menschen mehr in solchen als noch im Jahr davor.
Insbesondere in der Tourismusbranche waren die Arbeitslosenzahlen heuer besonders schlecht - das hat aber auch damit zu tun, dass der Ostersonntag im Vorjahr bereits am 31.03 lag und das Ostergeschäft 2013 natürlich zu Personaleinstellungen führte, welche 2014 erst im April getätigt werden.
Während z.B. auch der Handel um 13,5% mehr Arbeitslose verzeichnet, darf sich die Baubranche über einen milden Winter (und tollen März 2014) freuen - am Bau ist die Anzahl der Arbeitslosen sogar um 11,4% gesunken!
Dass die Lage nicht ganz hoffnungslos ist und man 2015 wieder mit einer Trendwende am Arbeitsmarkt spekulieren darf, zeigt immerhin die steigende Nachfrage nach Leiharbeitern und auch die erstmals seit Juli 2011 wieder gestiegenen offenen Stellen des AMS.
Noch darf der Sozialminister auch darauf verweisen, dass Österreich in der EU-Arbeitslosenstatistik noch immer (mit 4,8% Arbeitslosen) an 1. Stelle liegt - diese Position werden wir aber leider wohl sehr bald loswerden. Die noch schwache Konjunktur, Sparzwang im öffentlichen Segment, ein Heer an älteren Arbeitslosen (das ob der strengeren Regeln für Frühpensionisten noch deutlich anwachsen wird) und weitere Sparmaßnahmen in vielen Betrieben (z.B. bei den Banken) werden einen Rückgang der Arbeitslosen wohl noch länger verhindern.
Noch ist kein wirkliches Licht am AMS-Horizont zu sehen - mit ein wenig guten Rückenwind (und Ruhe in der Türkei, in der Ukraine oder in Griechenland) wäre es aber zumindest sehr bald möglich, den Anstieg bei den Arbeitslosen zumindest einzubremsen.
Ad hoc-Meldung - April 2014