Wiewohl sich unser Finanzminister Spindelegger wohl über fette Verbund-Dividenden für 2014 freuen würde (51% des Verbund gehören der ÖIAG) - diese können wir (Steuerzahler) und die Aktionäre wohl aufzeichnen - es sei denn, man geht bei den Dividenden (ähnlich wie seinerzeit bei der Telekom Austria) in die Substanz. Aber solche Fehler macht man im Normalfall nur 1x - somit wird man sich vom Verbund maximal das holen, was 2014 auch verdient wird. Und das wird wohl eher bescheiden ausfallen...
Da können Stermann und Grissemann noch so viele neue Kunden mit günstigem Wasserstrom locken (für Endkunden gibt es 100% Wasserstrom, für Industrie und Gewerbe sieht das schon anders aus) - die vielen Neukunden beim Verbund können die katastrophale Wasserführung in den Verbund-Kraftwerken nicht bzw. noch nicht kompensieren.
Schon der Herbst 2013 war in den wichtigen Regionen sehr niederschlagsarm, der Winter war dazu auch noch sehr warm (kaum Schnee gespeichert) und die Flüsse führen seit langer Zeit Niederwasser. Kommen nicht noch ein paar Kaltwettereinbrüche im Mai und gibt es nur normale Regenmengen, ist die Produktion von Strom aus Wasser im Gesamtjahr 2014 sehr sehr bescheiden - um nicht zu sagen "katastrophal".
Dazu kommt noch ein sehr schwacher Marktpreis für Strom im Großhandel, Sorgen um die italienische Beteiligung Sorgenia (46% werden hier gehalten, die sind schon komplett abgeschrieben, Sorgenia läuft tiefrot) und auch Kostenprobleme mit Kohlekraftwerken und dem Gaskraftwerk Mellach (laufen derzeit nicht bzw. mit Verlusten).
Die 579,9 Mio. Gewinn (ein großer Teil davon aus Einmaleffekten) aus 2013 können daher nicht annähernd wiederholt werden - in der Jahresvorschau wäre man schon mit 150 Mio. Gewinn zufrieden gewesen; das wird immerhin auch nach den Zahlen des 1. Quartals 2014 bestätigt:
Die Zahlen nach dem 1. Quartal 2014: Die Eigenerzeugung sank um 22,9% auf 6.544 GWh, das EBIT halbierte sich auf 110,7 Mio. Euro und das Konzernergebnis lag mit 40,9 Mio. Euro um 46,8% hinter dem (guten) Vorjahresquartal.
Schlechte Aussichten somit für die Aktie des Verbunds, welche am Dienstag mit 13,85 Euro aus dem Markt ging: Im November zahlte man pro Stück noch 17,50 Euro, angesichts der schlechten (aber für den Verbund wichtigen) Wasserführung und weiterer offener Probleme ist die Aktie derzeit noch immer ein Verkauf.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2014