Mittwoch am Abend platzte nachbörslich die Bombe: Die Erste Group Bank rechnet für das Geschäftsjahr 2014 mit einem Nettoverlust von 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro. Turbulenzen in Ungarn und Rumänien zeichnen dafür verantwortlich.
Wiewohl die Probleme der heimischen Banken (mit Ostrisiko) schon seit längerer Zeit bekannt sind, sind die Dimensionen des Verlustes bei der Ersten durchaus überraschend.
Gab es 2010 mit 1,02 Milliarden noch fette Gewinne, so wurden 2011 mit einem Minus von 719 Mio. Euro erstmals kräftig die Kreditleichen aus dem Keller gekehrt. 2012 verlief dann mit 483 Mio. Euro solide, 2013 enttäuschte man aber mit einem Minigewinn von 61 Mio. Euro.
Dafür wären Aktionäre für 2014 wohl nun dankbar - das Erhöhen der Risikokosten von 1,7 Mrd. Euro (Plan) auf ca. 2,4 Mrd. Euro, hohe Kosten in Ungarn in Sachen Fremdwährungskredite (die Politik Ungarns nimmt hier die Banken gehörig in die Pflicht) und hohe Abschreibungen und Non-Performing-Loads in Rumänien (bis zu 1 Mrd. Euro) verhageln der Erste Group Bank 2014 das Ergebnis gehörig.
Schon am Mittwoch hatte das Papier an der Börse (bei hohen Umsätzen) interessanterweise stark nachgegeben (von 23,78 Euro auf 23,31 Euro) - am Donnerstag ist wohl mit einer deftigen Korrektur nach unten zu rechnen (hat sich dann auch bewahrheitet - die Aktie fiel am Vormittag auf 20 Euro).
Frisches Kapital ist lt. Bankchef Andreas Treichl nicht notwendig, die Dividende für 2014 schein aber gegessen zu sein.
2015 sollte dann aber wieder besser laufen (so man ordentlich ausgemistet hat) - in der nächsten Zeit kann man die Aktie wohl deutlich günstiger kaufen als zuletzt. Wiewohl weiterhin gilt: Bankaktien oder Casino - fast das gleiche Risiko...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juli 2014