Die Halbzeitbilanz für den heimischen KFZ-Handel fällt nicht besonders gut aus. Nach 6 Monaten des Jahres 2014 wurden mit 220.519 neuen KFZ um 2,0% weniger KFZ neu zugelassen als noch im (recht guten) 1. Halbjahr des Vorjahres. Bei den für die Statistik wesentlichen PKW (Personenkraftwagen) fiel der Neuwagenverkauf auf 166.607 Stück - ein Minus von 2,7% gegenüber dem Vorjahr.
Einzig im Februar 2014 konnte man bei den PKW einen Zuwachs von 30,2% erzielen - dieser war Vorziehkäufen aufgrund der NoVA-Erhöhung per März geschuldet. Sämtliche andere Monate des aktuellen Jahres brachten weniger Verkäufe von KFZ - im Juni 2014 waren es z.B. 5,8% weniger KFZ (38.933 Stück) oder 7% weniger verkaufte PKW (29.100 Stück).
Auch wenn 2014 der gesamte KFZ-Bestand wieder leicht steigen wird - der Neuwagenverkauf muss wohl ein deutliches Minus hinnehmen und wird ca. bei 300.000 PKW liegen. 2011 wurden noch über 356.000 neue PKW verkauft - die Boomjahre scheinen hierzulande einmal vorbei zu sein.
Auch bei den zuletzt sehr gut verkauften Motorrädern gab es bisweilen ein kleines Minus von 0,1%, Leichtmotorräder verkauften sich um 1,1% seltener und neue Mofas wurden um 7,1% weniger angemeldet. Auch bei den landwirtschaftlichen Zugmaschinen (Traktoren) gab es ein sattes Minus von 12,3%, während LKW der Klasse N1 sich um 3,6% häufiger verkauften und auch LKW der Klasse N3 gingen bisweilen um 16,2% mehr zur Zulassung als noch im Vorjahr.
Bei den Antriebsarten von PKW ist Diesel mit 94.213 neuen Dieselmotoren klar in Führung, musste aber im Vorjahresvergleich ein Minus von 2% hinnehmen. 69.927 Benziner sind hingegen ein deutliches Minus von 4,6%.
Elektroautos gehen (ob vieler neuer Modelle - insbesondere von den beliebten Herstellern aus Deutschland) heuer vergleichsweise weg wie die warmen Semmeln - 668 Stück nach 6 Monaten sind eine Steigerung von 253% zum (schwachen) Vorjahr. Schon sehr bald werden 3.000 rein elektrisch betriebene KFZ in Österreich unterwegs sein (hauptsächlich im Osten) - derzeit hat man schon die mit Erdgas betriebenen PKW überholt, welche mit heuer 175 neu zugelassenen Stück sogar mit 25% im Minus sind.
Mit 1.359 verkauften Hybridfahrzeugen (inkl. Plug-In-Technik) liegt man 2014 nahezu auf Vorjahresniveau (1.360 Stück) - der etwas schaumgebremste Verkauf von Hybridautos ist aber wohl auch dem kleinen Boom der Elektrofahrzeuge geschuldet.
Hybrid- und Plug-in-Autos werden aber wohl 2015 (wenn weniger neue Elektromodelle kommen) wieder zulegen - während man bei den Elektrocars wohl noch ein wenig an brauchbaren Batterien und günstigeren Fahrzeugen feilen muss.
Bei den Automarken liegt VW mit 29.795 Stück auch 2014 klar vorne, musste aber 2,5% Einbußen hinnehmen. Top gelaufen ist 2014 bisweilen bei Opel - ein Plus von 10,6% (11.447 Stück) bringt den in den Vorjahren schwächelnden Opel wieder auf Platz 2. Den dritten Platz gibt es derzeit für Skoda mit 11.382 Stück (-1,3%), dann folgt Hyundai mit 10.695 Stück (-2,7%). Ford auf Platz 5 mit 10.214 Stück und einem kleinen Plus von 0,9%.
Weiters auffällig: -13,6% für Seat, -10,2% für Fiat und tolle +20% für Dacia.
Die Aussichten am PKW-Markt für Juli bis Dezember 2014 entsprechen der aktuellen Wetterprognose: Trüb bis regnerisch.
Ad hoc-Meldung - Juli 2014