Der heimische Versorger Verbund eröffnete gerade den Reigen der in den nächsten Tagen und Wochen kommenden Halbjahresergebnisse und die Eröffnung der Saison sieht denkbar schlecht aus. Wiewohl ein schwächeres Ergebnis beim Verbund schon erwartet wurde, sehen die Zahlen der ersten 6 Monate 2014 nicht wirklich fein aus: Der Umsatz ging um 15% auf 1,399 Mio. Euro zurück und das Ergebnis brach gar um 86% auf 56,6 Mio. Euro ein.
2013 konnte man immerhin einen Gewinn von 580 Mio. Euro einfahren und dem Hauptaktionär Staat sowie den Kleinaktionären eine fette Dividende von 1 Euro ausschütten. 2013 war aber primär ob einer positiven Bewertung des Asset-Swap mit der E.On so positiv - die 580 Mio. Euro Gewinn sowie die Dividende von einem Euro wird es so wohl so rasch nicht mehr spielen...
Schon am 10. Juni des Jahres gab der Verbund eine Gewinnwarnung für 2014 aus - die Prognose wurde von 150 Mio. Euro auf 70 Mio. Euro (für das Gesamtjahr 2014) nach unten revidiert.
Schlechte Wasserführung im ersten Halbjahr (derzeit ist die Wasserführung wieder in Ordnung), ein sehr umkämpftes Marktumfeld (Großhandelspreise von 30 bis 35 Euro pro MWh) und auch die erforderliche Stilllegung von nicht rentablen thermischen Kraftwerken haben dem Verbund arg zugesetzt.
Ein Sorgenkind ist man aber in Kürze los: Die italienische Sorgenia (bei der der Verbund 47% hielt) ist komplett abgeschrieben und wurde nun von den Gläubigerbanken übernommen - insgesamt hat der Verbund bei der Sorgenia 450 Mio. Euro abgeschrieben. Ein fettes Fehlinvestment...
Ob nun alle schlechten Nachrichten in den Aktienkurs schon eingepreist sind, ist schwer zu beurteilen. Mit aktuell 14,27 Euro hat die Aktie heuer schon Terrain verloren, sehr viel wird von den nächsten Quartalsnachrichten abhängen. Vielleicht ja ein spekulativer Kauf an schwachen Tagen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juli 2014