Die Halbjahreszahlen der oekostrom AG für 2014 liegen vor und Aktionäre dürfen zufrieden sein: Der in den letzten Jahren eingeschlagene Weg in die schwarzen Zahlen hat sich bestätigt und die 2-Geschäftsfelder-Strategie (Produktion von Ökostrom mittels Windkraft- und Solaranlagen sowie Vertrieb von grünen Strom) geht weiterhin auf.
Während die alten Energieversorger (Verbund, Wien Energie, EVN etc.) über niedrige Strompreise, Abschreibungen von unrentablen Kraftwerken oder dem freien Strommarkt (die Wechselraten werden heuer wieder Rekordniveau erreichen) jammern, wächst die oekostrom AG nun wieder. Klein, aber fein.
Der größte Erfolg des Unternehmens im ersten Halbjahr 2014 war wohl das Halten der Kundenanzahl. Klingt zwar seltsam, ist aber leicht zu begründen: 2013 war nämlich ob der Hofer-Grünstrom-Aktion (Frühjahr und Herbst 2013) die Kundenanzahl der oekostrom AG massiv gestiegen - diese wechselwilligen und preissensiblen Kunden gilt es 2014 zu halten. Und das ist gelungen: 27.300 Zählpunkte sind sogar ein kleines Plus von 400 Kunden gegenüber dem Vorjahr - und das trotz der VKI-Aktion zum Jahreswechsel 2013/2014 (von der auch die oekostrom AG betroffen war) und der massiven Werbung des Verbund.
Der Wind wehte im ersten Halbjahr 2014 allerdings etwas unter Plan - mit 30 GWh Ertrag liegt man 4% unter Plan. Im 2. Halbjahr könnte aber das sich gerade im Bau befindliche Windkraftwerk Parndorf 4 noch ein wenig die Zahlen verbessern.
Ein weiteres Highlight des Lieblingsunternehmens der Geldmarie (die auch ein paar Aktien der oekostrom besitzt): Seit Juli 2014 gibt es mit dem Tarif "oekostrom flex" auch einen billigen Floatertarif, welcher sich nach den Großhandelspreisen (die derzeit im Keller sind) richtet.
Und hier die Zahlen des ersten Halbjahres 2014: Der Umsatz stieg von 17,7 Mio. auf 20,7 Mio. Euro, das EBIT lag mit 859.000 Euro unter dem Vorjahreszeitraum (996.000 Euro) und das EGT nach 6 Monaten war mit 580.000 Euro ebenfalls etwas hinter dem ersten Halbjahr 2013 (705.000 Euro).
Für 2013 erwartet die Geschäftsleitung nunmehr 775.000 Euro Gewinn, 818.000 waren es im Vorjahr gewesen. Mit ein wenig gutem Wind ist somit sogar wieder ein Rekordjahr drin...
Am 25. August 2014 findet im Vortragssaal des Naturhistorischen Museums die (verschobene) Hauptversammlung der oekostrom AG statt - man darf sich angesichts der interessanten Aktionärsstruktur wieder auf einige interessante Abstimmungen (auch Aufsichtsräte sind neu zu bestellen bzw. wiederzuwählen, eine Kapitalherabsetzung zwecks "Dividendenfitness" steht auf der Tagesordnung) einstellen.
Die Geldmarie wird die HV wieder besuchen und ist schon gespannt, ob die paar (kleinen) Großaktionäre wieder (wie im Vorjahr) ihr Stimmverhalten abgesprochen haben. So Sie Aktien der oekostrom AG besitzen: "Schaun Sie sich das an!".
Mit 34.414 GWh lag der Stromverbrauch in Österreich im 1. Halbjahr 2014 um 1,8% unter den Vorjahreszahlen. Weniger Industriestrom bzw. Stromeigenbedarf von Kraftwerken sowie auch ein sehr milder Winter waren dafür hauptverantwortlich. 30.151 GWh gelangten davon ins öffentliche Netz - ein Minus von 0,9%.
Durch die sehr schwache Wasserführung im 1. Halbjahr 2014 (-15,1% Produktion bei Laufkraftwerken) sank die Produktion in Österreich um 14,6% auf 26.762 GWh wobei es anzumerken gilt, dass das 1. Halbjahr 2013 mit sehr guter Wasserführung verbunden war.
Trotzdem ist der Trend der weiter stark steigenden Abhängigkeit aus dem Ausland (Deutschland!) bedenklich: Während die Stromimporte um 24,3% stiegen, sanken die Exporte um 18,7%. Gegner von Wasser- oder Windkraftwerk sollten sich diese Zahlen einmal durch den Kopf gehen lassen - Österreich wird mehr und mehr abhängig von Stromimporten...
Ein Minus von 15% gab es übrigens auch bei Erdgas - das kann ein kalter Winter aber noch ändern...
Ob Ökostrom, Gas oder Graustrom: Günstiger Strom bzw. Gas für Sie ist via Durchblicker.at (Linktipp) rasch organisiert - ein Vergleich zahlt sich immer aus.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - August 2014