Einerseits stellt sich Tagesgeld als ideale, weil flexible Anlageform dar, andererseits stöhnen die Anleger (gleich ob in Deutschland oder in Österreich) unter den niedrigen Zinsen.
Die Talfahrt und das anschließende Verweilen des EZB-Leitzinses auf seinem historischen Tief haben für die Anleger massive Folgen. Wirtschaftsfachleute werfen der EZB inzwischen vor, durch ihre Niedrigzinspolitik Milliarden an Sparguthaben in Europa vernichtet zu haben und weiterhin zu vernichten. Den Sparern, die nicht in Aktien oder andere Risikoinvestments investieren möchten, bleiben kaum Auswege. Tagesgeld Hopping ist ein solcher (kleiner) Ausweg.
Je niedriger die Zinsen werden, umso aktiver müssen Anleger agieren. Der erste Schritt ist die Suche nach den besten Anbietern über einen Tagesgeldvergleich im Internet. Zahlreiche Banken bieten einen Neukundenbonus, welcher entweder in Form von einem erhöhten Zinssatz (limitiert auf einen bestimmten Zeitraum und Höchstbetrag) gezahlt wird oder als Barbonus auf das Konto erstattet wird.
Tagesgeldkonten sind so schnell geschlossen, wie sie eröffnet wurden. Um die Rendite der Einlagen zu optimieren, macht es also Sinn, nach Ablauf der Bindefrist für den Bonus erneut den Tagesgeldvergleich zu bemühen und zu schauen, welcher Anbieter als Nächstes infrage kommt. Die Fahrt auf dem Zinskarussell ist eröffnet.
Und es lohnt sich: bei einer Zinsdifferenz von 0,7 %, die es beim neuen Anbieter mehr gibt, folgt ein zusätzlicher Gewinn von 350 Euro bei einem Anlagebetrag von 50.000 Euro und 700 Euro bei 100.000 Euro und das natürlich pro Jahr (Quelle mit Übersichtstabelle: www.tagesgeldvergleich.com/tagesgeld-hopping-ist-sinnvoll-und-lukrativ)
Wichtig ist dabei, nicht nur die Gelder vom bisherigen Tagesgeldkonto abzuziehen, sondern die Geschäftsverbindung gänzlich zu beenden.
Viele Banken akzeptieren einen Neukunden nämlich nur dann, wenn die letzten sechs oder zwölf Monate keine Geschäftsverbindung bestand. Auf diese Art (Geschäftsverbindung beenden) halten sich Sparer das Hintertürchen offen, bei einem Institut nach einer gewissen Zeit erneut in den Genuss des Neukundenbonus zu kommen.
Tagesgeldhopping setzt immer wieder Eigeninitiative und auch den Weg zur Post voraus, um im Rahmen des Postidentverfahrens ein neues Konto zu eröffnen.
Diese Alternative ist jedoch die deutlich attraktivere, als einen Zinssatz unterhalb der Inflationsrate zu erhalten. Obwohl diese z.B. in Deutschland im Juli bei 0,8 Prozent lag (in Österreich waren es noch hohe 1,8%), bieten die meisten Banken und Sparkassen vor Ort einen Zinssatz deutlich unterhalb des Kaufkraftverlustes an. Es ist Sache der Anleger, sich dagegen zu wehren - Tagesgeld Hopping ist eines der wenigen brauchbaren Mittel dazu.
Ad hoc-Meldung - August 2014