Seit März 2014 ist via Deutschland kommend Lendico auch in Österreich am Start - das Crowdlending ist somit auch in Österreich angekommen. Und erfreut sich auch gleich einiger Beliebtheit.
Die Disziplin "Crowdlending" (oder auch "P2P-Kredite", "Social lending", "Kredite von Privat" u.ä. genannt) kurz beschrieben: Private Kreditnehmer suchen via Internetportal private Kreditgeber - die Kredite werden in kleinen Häppchen an die Anleger verteilt, welche dafür natürlich auch Zinsen kassieren. Positiv dabei: Die Konditionen sind für Kreditnehmer zumeist günstiger als bei den Banken, die Kreditgeber (Anleger) haben Chancen auf höhere Erträge als bei Sparbuch & Co - tragen aber natürlich auch das Risiko von einzelnen Kreditausfällen.
Bei derartig interessanten Alternativen zu den klassischen Filialbanken (die damit weiter unter Druck kommen werden) musste sich die Geldmarie natürlich mit Lendico näher auseinandersetzen und hat auch schon ein kleines "Musterdepot" (mit Kleinbeträgen) eröffnet. Dazu mehr etwas weiter unten.
Gegenwärtig kann man auf Lendico.at (siehe Link unten) in 25 Kreditprojekte investieren - im Vergleich zu Deutschland (derzeit 38 Kredite) eine durchaus respektable Zahl - immerhin hat Deutschland ja ca. 10x soviel Einwohner wie Österreich und die deutschen Anleger bzw. Kreditnehmer sind Bankgeschäften im Internet deutlich näher als die konservativen Österreicher. Monat für Monat sind die Kreditanträge via Lendico mehr geworden - die Alternative zum teuren Konsumkredit kriegt immer mehr Fans.
Dabei nimmt Lendico natürlich nicht jede Kreditanfrage ins Programm - laut Lendico erfüllen nur ca. 10% der beantragten Kreditprojekte die Voraussetzungen. Geregeltes Einkommen, gutes Kreditscoring, passendes Einkommen sind Grundvoraussetzungen - wie auch bei der Bank werden negative Einträge bei KSV & Co. bzw. bekannte Zahlungsschwierigkeiten von Schuldnern rasch zu Ablehnungen führen.
Passt die Bonität kann man Kredite zwischen 1.000 und 25.000 Euro (also primär Konsumkredite) auf maximal 5 Jahre Laufzeit (das könnte im Einzelfall ruhig noch etwas länger sein...) beantragen - die zu zahlenden Kreditzinsen richten sich nach der Bonität und können zwischen ca. 3 und 12 Prozent liegen.
Bei der Kreditfinanzierung prüfen Lendico und Wirecard Bank AG (das Vorhandensein einer Bank brachte Lendico auch die FMA-Zulassung ein) die Bonität der Kreditnehmer - normale Ausfallsraten von 2 bis 3% sind natürlich einzukalkulieren.
Die Kreditnehmer bei Lendico sind im Schnitt 35 Jahre alt, finanzieren knapp über 9.000 Euro und wählen im Durchschnitt eine Laufzeit von 45 Monaten.
Lendico kassiert als Vermittler vom Kreditnehmer 1% der Kreditsumme und von den Anlegern 1% der Auszahlungen.
Während die Kreditnehmer auf Lendico schon aufmerksam wurden, sind die Anleger in Privatkredite noch eher dünn gestreut: Während in Deutschland fast alle Kredite recht rasch von der Crowd finanziert werden, muss in Österreich oft noch zusätzlich die Bank einspringen.
Um mehr Anleger in Versuchung zu bringen, legt Lendico nunmehr in Österreich praktisch seinen gesamten Gewinn in die Waagschale - und zahlt den Anlegern um 2% mehr, was (auch bei besten Bonitäten) zu durchaus interessanten Renditen führen kann.
7.000 Anleger zählt man bei Lendico in Österreich schon - bis 30.09.2014 bietet man diesen (und auch neuen Anlegern) diesen Bonus auf aktuelle Kreditprojekte.
Nachdem Crowdlending für die Geldmarie eine richtungsweisende Finanzierungs- und Anlageform werden kann (was natürlich noch einige Jahre dauern kann), hat die Geldmarie selbst ein Anlegerkonto bei Lendico.at eröffnet und auch schon auf einige Kreditprojekte "geboten".
Dabei werden vorerst nur Kleinbeträge (ab 25 Euro ist man dabei - also sicher einen Versuch wert!) auf verschiedene Projekte investiert - primär in gute bzw. mittlere Bonitäten. Die Anlegerklasse E (also die schlechteste Bonität) lässt die Geldmarie derzeit noch aus - vielleicht kann man damit ja die Ausfallsquote geringst halten.
Wiewohl das Risiko durch breite Streuung wohl eher gering ist (noch dazu bei Kleinstbeträgen) - der eine oder andere Ausfall wird wohl früher oder später kommen. Wobei die meisten Ausfälle ja zum Glück nicht gleich am Anfang der Rückzahlung erfolgen...
Derzeit hat die Geldmarie in 6 Projekte investiert - bei allen 6 läuft die Rückzahlung noch einwandfrei, was aber nach so kurzer Zeit noch kein großer Erfolg ist. Die jährliche Nettorendite beträgt aktuell 5,15% - 1% davon darf sich aber Lendico als Gebühr "abbeißen".
Wer höhere Beträge investiert sollte steuerlich aufpassen: Bei Einkünften über 730 Euro (Freibetrag) sind die Renditen nämlich in der Einkommensteuer- bzw. Lohnsteuererklärung anzuführen und zu versteuern! Ob das auch schon das Finanzministerium weiß?...
Wie dem auch sei: Eine resche Sache - die Geldmarie bleibt für Sie dran und wird auch zukünftig weitere Zwischenberichte bzw. Hightlights vom Crowdlending bringen!
Ad hoc-Meldung - August 2014