Wenn Quartals- oder Halbjahresberichte von heimischen Großbanken anstehen, rechnen Anleger dieser Tage fast immer mit "bad news" - so auch bei der Raiffeisen Bank International (RBI), die heute ihre Halbjahreszahlen präsentierte.
Erfreulicherweise blieben bei der RBI katastrophale Zahlen (wie z.B. bei der Erste Group Bank, die heuer einen Milliardenverlust erwartet) bisweilen aus - wiewohl man dies durch das Russland- und Ukrainegeschäft der Raiffeisen eigentlich erwarten würde.
Mit einem Periodengewinn nach 6 Monaten von 344 Mio. Euro (nach 277 Mio.) blieb die RBI sogar über den (allerdings eher mäßigen) Vorjahreszahlen.
Während die Bilanzsumme (wie bei Banken derzeit und wohl noch länger üblich) um 2,6% auf 127,28 Mrd. Euro schrumpfte, gab es beim Zinsenüberschuss mit einem Plus von 6,4% auf 1,954 Mrd. Euro sogar recht gute Zahlen.
Die Kreditvorsorgen zogen (auch kein Wunder) um 21,1% auf 568 Mio. Euro an und der Gewinn pro Aktie fiel ob der letzten Kapitalerhöhung von 91 Cent auf 88 Cent.
Mitarbeiter wurden weiter abgebaut: 56.536 nach 57.901 waren zuletzt bei der RBI beschäftigt.
Die heuer schon sehr gebeutelte Aktie zog ob der überraschend guten Nachrichten in den Morgenstunden um ein paar Prozent nach oben und notiert derzeit bei 19,55 Euro. Fast 33 waren es noch zum Jahresstart gewesen, aber da war die Ukraine-Krise ja noch nicht eingepreist - wie es im Osten weitergeht, wird auch die 2014er-Ergebnisse der RBI massiv beeinflussen.
Ein Kauf von Bankaktien mit Ostanteil ist derzeit ohnehin eine reine Spekulationssache - die Einstiegskurse wären jedenfalls derzeit bei der Raiffeisen Bank International sehr verlockend, wiewohl jederzeit wieder mit schlechten Nachrichten spekuliert werden muss.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - August 2014