2013 war kein besonders gutes Jahr für die zuvor erfolgverwöhnte Vienna Insurance Group (VIG), welche man in unseren Breiten auch noch als Wiener Städtische Versicherung kennt. Eine Häufung von Unwettern sowie hohe Verluste durch das Autogeschäft der VIG-Tochter Donau-Versicherung in Italien (was auch in personelle Konsequenzen resultierte) beendeten den Reigen von Rekordergebnissen in Folge - wiewohl im Vorjahr immerhin 234 Mio. Euro Gewinn erzielt werden konnten.
2014 dürfte für die VIG wieder besser laufen - das besagen zumindest die Zahlen zum Halbjahr 2014, welche heute präsentiert wurden.
Wiewohl die Prämieneinnahmen von 5,03 Mrd. Euro auf 4,98 Mrd. Euro leicht sanken (-0,9%), konnte das Konzernergebnis von 140,6 Mio. Euro auf 213,5 Mio. Euro massiv gesteigert werden - die relativ schwachen Zahlen aus dem Vorjahr lassen hier einen Vergleich natürlich nur bedingt gelten.
Sehr positiv: Das Combined Ratio (welches im Idealfall deutlich unter 100 liegt) konnte von 99,8% auf 97,1% gesenkt werden, die VIG verdient somit auch im eigentlichen Kerngeschäft (dem Versicherungsgeschäft) Geld.
Negativ auf den Betriebserfolg wirkten sich im 1. Halbjahr 2014 noch immer die deutlich zu billigen KFZ-Versicherungen der Donau in Italien aus - hier baute man aber schon kräftig Bestand ab (wie auch in Rumänien, wo es derzeit schon deutlich besser aussieht) und ist beim Sanieren. Unwetter in Österreich, Serbien bzw. auch Bosnien-Herzegowina waren im ersten Halbjahr 2014 ebenfalls keine Freude für die VIG.
An den Prämieneinnahmen deutlich zu sehen: Die fetten Zeiten sind in Österreich wie auch im CEE-Raum vorbei - nur noch Indexanpassungen, positive lokale gesetzliche Grundlagen für Lebensversicherungen (wie z.B. in Polen) oder kleine Zukäufe werden die Prämieneinnahmen noch leicht steigen lassen.
Die positiven Nachrichten und Aussichten überwiegen jedoch, was an der Börse nicht goutiert wurden: Die Aktie der VIG lag am Vormittag (nach gutem Start) um 1,50% tiefer und notierte unter 37 Euro.
An schwachen Tagen kann man hier für's konservative Dividendenportfolio wohl ruhig nachkaufen - große Ausreißen nach oben (deutlich über 40 Euro) sind aber wohl noch nicht in Sicht.
Ad hoc-Meldung - August 2014