Der Sommertourismus in Österreich läuft heuer alles andere als gut: Die Fußball-WM in Brasilien sowie das miese Wetter in vielen Regionen vertrieben Gäste - die Rekordzahlen (wie im Vorjahr) rücken daher in die Ferne.
Während die Vorsaison im Mai und Juni 2014 noch recht gute Zahlen brachten, sieht der (wichtige) Juli 2014 deutlich schwächer aus: 14,72 Mio. Nächtigungen sind ein sattes Minus von 4,9% - insbesondere ausländische Gäste (-5,8%) blieben massiv aus aber inländische Gäste (-2,6%) nächtigten deutlich weniger.
Hauptverantwortlich dafür ist neben dem bescheidenen Wetter wohl die im Juli 2014 ins Finale gehende Fußball-WM in Brasilien: Die für Österreichs Tourismus besonders wichtigen Ländern Deutschland und Niederlande kamen bei der WM sehr weit (1. und 3. Platz) - die Fans beider Mannschaften wollten somit die Weltmeisterschaft lieber zu Hause genießen und blieben massiv aus. Bei den Deutschen Nächtigungen gab es im Juli ein Minus von fetten 11,9% und auch die Niederländer (-8,7%) warteten die Ergebnisse ihres Nationalteams in heimischen Gefielden ab. Da beide Länder die für den heimischen Tourismus wichtigsten Länder sind, fiel die Juli-Bilanz tiefrot aus.
Für die bisherigen Sommermonate Mai bis Juli 2014 bleibt aber noch ein kleines Plus von 0,2% bei den Nächtigungen (31,49 Mio.) - hauptsächlich Inländer (+2,2% auf 10,35 Mio. Nächtigungen) waren dafür verantwortlich, Ausländer nächtigten mit 21,14 Mio. um 0,8% seltener als noch im Jahr davor.
Bei den Ankünften resultiert für die bisherigen 3 Sommermonate ein Plus von 2,6% (9,95 Mio.) - immerhin ein Höchstwert, welcher allerdings auch darauf hinweist, dass die Gäste immer kürzer bleiben und flexibler werden.
Das Gesamtjahr 2014 (Jänner bis Juli) ist mit 81,02 Mio. Nächtigungen um 2% im Minus (Ankünfte: 22,06 Mio., +1,1%) - insbesondere das Ausbleiben der Deutschen und Niederländer im Juli hat die Gesamtbilanz ziemlich rot gefärbt und das vielerorts miese Wetter im August wird diese Bilanz wohl kaum massiv verbessern...
Nach dem Katastrophen-Juli 2014 sieht bei den populärsten Herkunftsländern die Nächtigungsbilanz tiefrot aus: Deutschland -5,8% (= -1,83 Mio. Nächtigungen!), Niederlande -4%, United Kingdom -1,3%. Gut bisweilen die Zahlen bei Schweizern (+1,7%) und bei Belgiern (+2,3%).
Negativ natürlich auch die Ukraine-Krise, welche sich aber ob des Fernbleibens russischer Gäste wohl erst in den Wintermonaten negativ auswirken wird. Für den Sommer gilt: Kommen die Deutschen nicht in Massen, schaut's schlecht aus...
Ad hoc-Meldung - August 2014