Zugegeben: Den Begriff "Crowdselling" hat die Geldmarie unter Einfluss der vielen neuen Crowdprojekte selbst "erfunden". Ob Crowdinvesting, Crowdlending, Crowdfunding etc. - die gemeinsame Finanzierung von Projekten wird im Internet immer stärker. Nur im Internet?
Nein, auch im realen Handel finden sich immer wieder kreative Menschen zusammen und versuchen eine größere Menge an Leuten von ihrer Idee zu begeistern.
Aktuell darf man diesbezüglich den am 2. September 2014 erfolgten Start von "ein.Fach" in 1080 Wien, Albertgasse 6, bekanntgaben und das Prinzip dieser Geschäftsidee folgend erläutern:
Gerade im Bereich des (mehr oder minder) kreativen Handwerks ist es für viele Bastler und Kreative oft schwierig, die erzeugte Waren an den Mann oder (primär) die Frau zu bringen.
Ob der hohen Kosten für ein Geschäftslokal wagen die meisten HandwerkerInnen erst einmal gar nicht den Schritt in die (riskante) Selbständigkeit. Gerade auf seltenen einschlägigen Ausstellungen oder gar auf Flohmärkten lässt sich vielleicht ein wenig der Ware absetzen - an der Zielgruppe geht das aber im Regelfall (auch ob der geringen Werbemöglichkeiten) ziemlich vorbei. Resultat: Man bastelt für sich und lässt die kommerzielle Komponente außen vor...
Irene Masnec-Raymann und Ing. Karin Oberleitner hatten nun diesbezüglich die Idee zur Gründung von "ein.Fach handgemacht" und das Prinzip ist recht einfach erklärt:
Bei ein.Fach handgemacht können sich verkaufswillige Handwerker, Bastler & Co. ins Geschäft einmieten.
Fächer in der Größe von 45x37cm kosten 30 Euro im Monat, solche mit Ausmaßen von 84x37cm sind um 50 Euro zu mieten. Auch individuelle Plätze (mit ebensolchen Preisen) gibt es zu mieten, ab Oktober kann man sich im Geschäft auch zu Workshops einmieten.
Den Verkaufspreis der Ware bestimmt der Besitzer (Fachmieter), im Geschäft wird natürlich aktiv verkauft, fehlt bereits verkaufte Ware, wird der Verkäufer informiert, erhält auch eine Abrechnung und wird zusätzlich auf Facebook (derzeit immerhin schon 297 Fans) bzw. der Homepage von ein.Fach beworben.
Das Risiko der Selbständigkeit reduziert sich damit auf die Fachmiete (natürlich könnte man auch mehrere Fächer mieten) - und die Betreiber von ein.Fach können sich durch die Fachmieten auch die Lokalmiete und die Personalkosten leisten. So jedenfalls der Plan;-)
Ob Stricken, Nähen, Häkeln, Kerzen, Schmuck, Seifen, Teddybären, Christbaumschmuck, Taschen, Mode, Kinderkleidung, Hauben, Kunsthandwerk oder auch Wein - den Themen der Fächer in ein.Fach sind keine Grenzen gesetzt.
Man darf schon sehr gespannt sein, wie sich diese innovative Geschäftsidee bewährt und ob sich diese Idee auch in den Medien herumspricht. "Good luck" zum Start von ein.Fach jedenfalls schon einmal von der Geldmarie.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2014