Die letzten Tage haben es gezeigt: Der nächste Herbst steht an und damit auch die Heizsaison 2014/2015. Anlass genug, sich wieder einmal die aktuellen Preise für's Heizen etwas genauer anzusehen.
Auch wenn der aktuelle (und genaue Check) des VKI betreffend aktueller Heizkosten wohl erst in einiger Zeit kommt - ob der Vorjahreswerte kann man schon ziemlich genau definieren, welche Heizformen aktuell günstig sind bzw. bleiben.
Holz war 2013 mit 3,46 Cent pro Kilowattstunde klarer Sieger beim VKI, heizt man gar mit Hackgut, wird es sogar noch etwas günstiger. In Summe haben sich die Preise für Holz 2014 sogar etwas vergünstigt.
Auch der Preis für Erdwärmeheizungen (Vorjahr 3,90 Cent kWh) hat sich kaum verändert - Erdwärme bzw. Wärmepumpen hängen primär vom Strompreis ab (Strom wird für deren Betrieb benötigt) - und der Strompreis war bzw. wird zuletzt sogar etwas günstiger wiewohl die höheren Nebenkosten (Netzkosten, Ökostromabgabe) diese Senkung nahezu kompensieren. Also auch 2014 klarer Vize bei den Heizkosten: Wärmepumpen.
Im Vorjahr ermittelte der VKI für Pellets 6,66 Cent pro kWh - ein Preis, der sich 2014 sogar um ein paar Cent reduzieren wird. Nachdem die Pellets sehr häufig dem Ölpreis folgen, wurden Pellets auch 2014 etwas günstiger.
Erdgas lag letztes Jahr bei 7,64 Cent/kWh - wer inzwischen den Gasanbieter gewechselt hat, könnte 2014 etwas günstiger liegen und muss sich derzeit auch noch nicht vor einem Lieferstopp bei Gas fürchten. Die Gaslager in Österreich sind nämlich schon voll und reichen (normaler Winter vorausgesetzt) locker bis nächsten Sommer.
9,94 Cent pro kWh Energiebedarf musste man voriges Jahr im Schnitt für Heizöl hinlegen - 8 bis 10% sollte das 2014 günstiger werden. Trotzdem ist lt. Verein proPellets Heizöl extraleicht um 46% teurer als Pellets und Pellets sind auch deutlich günstiger als Erdgas. Wären da nicht die ziemlich hohen Kosten für den Einbau einer Pelletsheizung würde wohl überhaupt niemand mehr mit Heizöl heizen...
Wiewohl der Import von Heizöl bzw. Erdöl in Österreich zuletzt sogar rückläufig war (-8% seit 2003) - die Energieabhängigkeit in Österreich steigt trotz des Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik leider sehr deutlich.
Für eine dauerhafte Stromautonomie notwendige Wasserkraftwerke scheitern (wie zuletzt auch Windkraftwerke) häufig an Bürgerprotesten, kalorische Kraftwerke (Wärmekraftwerke) werden reihenweise eingemottet oder geschlossen und der Stromverbrauch Österreich steigt (wenn auch nur leicht) weiter an.
14,75 Milliarden Euro waren lt. Statistik Austria 2013 in Österreich für Energieimporte aufzuwenden - daraus resultiert ein Außenhandelsbilanz-Defizit im Energiebereich von satten 11,4 Milliarden Euro!
Jahr für Jahr verhageln die Energieimporte also die (sonst immer positive) Außenhandelsbilanz - Erdöl für 9,7 Milliarden Euro und Erdgas für 3,3 Milliarden sind hier die verantwortlichen Posten.
Dass Erdöl und Erdgas in der Regel aus demokratiefernen Ländern kommt, sei hier nur nebenbei erwähnt - aber wohl auch mit ein Grund, sich von dieser Abhängigkeit peu a peu zu verabschieden.
Wer kann bzw. es sich leisten kann: Holzheizung erneuern bzw. einbauen, Ölheizungen zu Pelletsheizungen umwandeln, Energiesparen (Heizung nur 1 Grad runter bringt viel Geld), Wärmepumpen verwenden (primär im Neubau), Altbau sanieren. Die nächste Generation wird es Ihnen danken.
Auch wenn die Energiepreise derzeit ziemlich konstant sind: Die nächste böse Überraschung kommt bestimmt. Und sei es "nur" ein normal kalter Winter, der im Vergleich zum warmen "Winter" 2013/2014 via Mehrverbrauch wieder für deutlich höhere Heizkosten sorgen wird.
Ad hoc-Meldung - September 2014