Nach dem Stopp der Neuvergabe von Fremdwährungskrediten in Österreich durch die FMA (Finanzmarktaufsicht) im Herbst 2008 war klar - das aushaftende Fremdwährungsobligo privater Haushalte wird sinken. Und zwar deutlich.
War der Fremdwährungskredit in den Zeiten von 2000 bis 2008 fast der Normalfall, so reduzierte sich nun nach dem 2. Quartal 2014 das Volumen aushaftender Kredite auf 26,3 Milliarden Euro. Das entspricht lt. FMA exakt 19,7% aller aushaftenden Kredite von Privaten.
Im Herbst 2008 lag das Volumen der Fremdwährungskredite noch bei 46,5 Milliarden Euro - durch Rückzahlungen bzw. Konvertierungen (in den Euro) konnte der Bestand nunmehr schon um 20,3 Mrd. reduziert werden.
Im Vergleich zum Vorjahr ging das Volumen um 3 Milliarden bzw. 10,1% zurück - größtenteils ist dieser Rückgang auf Tilgungen zurückzuführen, um die Konviertierungen ist es ob des Mindeskurses für den Schweizer Franken (mindestens 1,20 Euro) deutlich ruhier geworden.
Für viele Kreditnehmer war das Abenteuer Schweizer Franken trotzdem eine ziemlich böse Geschichte: Von Anfang 2008 bis heute verlor man z.B. 35%, welche es natürlich zusätzlich zurückzuführen gilt.
Die Einführung des Mindestkurses des SFR vor 3 Jahren hat aber für einigermaßen Sicherheit gesorgt - fast wäre der Franken zum Euro schon auf Gleichstand gezogen, bevor die Eidgenossen die Notbremse zogen (was für die Schweizer Exportwirtschaft und dem Tourismus auch notwendig war).
Für längere Fremdwährungsdarlehen ist der Mindestkurs von 1,20 aber keinesfalls garantiert - vielleicht sollte man dieser Tage ob der ebenso schon sehr billigen Eurokredite nochmals über eine Konvertierung in Euro nachdenken. Mit einiger Sicherheit wird das Zinsniveau in Europa noch recht lange sehr niedrig bleiben - da muss man sich dann zumindest um Wechselkurse bzw. Schweizer Launen keine Sorgen mehr machen.
Bei vielen endfälligen Fremdwährungskrediten wurde seinerzeit (unverantwortlicherweise) auch ein Tilgungsträger mit Aktien verkauft - wer damals glaubte, er sei schlau, hat heute zumeist eine dicke Finanzierungslücke, die man auch früher oder später (mit risikolosen Anlagen) füllen sollte.
95,8% des Volumens noch bestehender Fremdwährungskredite sind übrigens im Schweizer Franken (etwas mehr als zuletzt), der Rest entfällt fast gänzlich auf Japanische Yen.
Ad hoc-Meldung - September 2014