Die Prognosen der Geldmarie im Vorjahr waren schlichtweg gesagt: Eine Katastrophe! Von 6 Möglichkeiten (ATX, Dow Jones, Euribor, Dollar-Euro, Gold und Öl) war gerade einmal die Dollar-Euro-Prognose richtig - immerhin gab es dabei eine Punktlandung. Fünf!, Setzen!
Sosehr man sich auch mit Finanzwirtschaft beschäftigt - die richtige Richtung bei den getippten Kennzahlen zu erraten, ist wahrlich eine schwierige Übung und hängt dazu auch noch von Wahnsinnigen im Irak, Israel, Gaza-Streifen, Russland, der Ukraine etc. ab. Wer das nicht einschätzen kann, liegt dann plötzlich völlig falsch - so auch die Geldmarie zuletzt massiv...
Neues Jahr - neues Glück - auch für 2014/2015 wagt die Geldmarie (trotz veritablem Bauchfleck im Vorjahr) wieder Prognosen für wichtige Wirtschaftskennzahlen - und erweitert das Ratespiel sogar noch ein wenig um die österreichische Inflationsrate. Weil zu Hause kennt man sich ja bekanntlicherweise besser aus. Sollte man zumindest meinen...
Titel | Kurs/Stand 12.9.14 | Progn. 11.9.15 | Kurs/Stand 11.9.15 | Richtig/Falsch |
---|---|---|---|---|
ATX | 2.310 | 2.500 | 2.274 | falsch |
Dow Jones | 17.049 | 17.000 | 16.330 | richtig |
Euribor 1 Mt. | 0,01 | 0,01 | -0,10 | falsch |
Gold $ | 1.237 | 1.300 | 1.107 | falsch |
Euro/$ | 1,29 | 1,25 | 1,13 | richtig |
Öl/$ Brent | 99 | 110 | 49 | falsch |
Inflation AT | 1,8 | 1,5 | 1,2 | richtig |
ATX
Der ATX litt 2014 ob Bankenlastigkeit sehr massiv an der Ukraine-Krise - aber auch viele davon nicht so stark betroffene Unternehmen fielen hinter die Vorjahresergebnisse zurück bzw. enttäuschten. Die schwache Basis könnte sich nach dem "Aufräumen 2014" im nächsten Jahr aber wieder positiv bemerkbar machen - das Comeback des ATX ist natürlich auch von der politischen Lage im Osten sehr stark abhängig.
Natürlich stellt sich auch die Frage, ob im nächsten Jahr die Staatsschuldenkrise in Europa wieder dominanter wird - das könnte auch für schlechte Grundstimmung in Europa sorgen, der sich der kleine Börsenplatz Wien kaum entziehen wird können.
Dow Jones
Auch im Vorjahr wieder ein Fehlschlag: Der Dow Jones will und will einfach nicht korrigieren - was aber schon länger fällig ist. Wiewohl natürlich die US-Wirtschaft zuletzt deutlich besser lief als die in Europa - und die USA von den Krisenherden rund um Europa nicht so stark betroffen sind. Darüber hinaus profitiert die US-Industrie weiterhin von den sehr günstigen Energiepreisen - was sich aber wieder ändern kann.
Euribor
Der Euribor nahe dem Nullpunkt - und so wird es wohl noch einige Zeit bleiben.
Gold in Dollar
2014 hat sich Gold zumindest aus dem Abwärtstrend befreit. Schlechte Nachrichten aus Politik und Wirtschaft und die weiterhin starke Nachfrage nach physischem Gold könnten 2014/2015 dann die Trendwende einleiten.
Euro zum US-Dollar
Im Match Euro vs. Dollar ist wohl der US-Dollar derzeit besser aufgestellt. Die Industrie läuft in den Staaten besser und die politischen Unruhen im europäischen Umfeld sprechen ebenfalls eher für den Greenbuck.
Ölpreis
Der Ölpreis ist wohl immer der schwerste Tipp - wiewohl man nach der letzten Korrektur eher wieder ein Ansteigen erwarten kann.
Inflationsrate Österreich
Österreich hatte schon zuletzt eine der höchsten Inflationsraten in Europa. Während viele südliche Länder (mit Finanzproblemen) durch wenig oder gar keine Inflation (bzw. sogar leichte Deflation) ihre Wettbewerbsfähigkeit leicht verbessern, bleiben in Österreich Indexanpassungen (Miete, Versicherung, Vignette etc.) bzw. Steuererhöhungen inflationsfördernd.
Die Nullinflation ist in Österreich also eher nicht in Sicht - die Inflationsrate wird aber ziemlich sicher (dem Europatrend folgend) leicht sinken.
Die Prognosen sind selbstverständlich ohne Gewähr!
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