Die neuesten Arbeitsmarktdaten von AMS und Sozialministerium sind weiterhin traurig: Mit 369.043 arbeitslosen bzw. in Schulungen befindlichen Menschen liegt diese Zahl Ende September 2014 um 9,9% höher, als noch im Vorjahresmonat.
Die gute Nachricht dabei (so man dies so interpretieren kann): Die Anzahl der Arbeitslosen stieg zuletzt "nur noch" einstellig.
Mit 292.135 als "Arbeitlos" registrierten Menschen nahm diese Zahl noch um 11,8% zu. Die Anzahl der in Schulungen befindlichen Arbeitslosen stieg aber "nur" noch um 3,4% auf 76.908 Personen (Schulungen werden aus Kostengründen ein wenig spärlicher vergeben) sodass sich der Anstieg gegenüber den letzten Monaten ein wenig abschwächte.
158.521 Männer (+13,5%) werden aktuell als "arbeitslos" registriert, bei Frauen (133.614) betrug der Anstieg 9,9%.
Insbesondere Ausländer (+23,1%) sind häufiger arbeitslos, auch Behinderte (+21,1%) finden derzeit sehr schwer einen Job. Die strengeren Pensionszugänge zeigen auch Wirkung bei den älteren Beschäftigten: +15,7% Arbeitslose bei älteren Menschen sind ein Plus von 15,7%.
In den Branchen Bau (+16,8%) und bei den Leiharbeitern (+14,1%) fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit wieder besonders hoch aus - dadurch sind auch die Männerstatistiken derzeit besonders schlecht.
Im Bundesland Salzburg stieg die Arbeitslosigkeit zuletzt besonders stark - 14,7% wurden hier gemeldet. Mit 14,5% ist die Bundeshauptstadt Wien aber kaum besser und auch Oberösterreich hat mit einem Anstieg von 13,4% seine liebe Not. Relativ gut unterwegs ist hier Vorarlberg, wo es "nur" einen Anstieg von 5,1% gab.
Wiewohl die Anzahl der unselbständig Beschäftigten weiterhin leicht steigt (+0,4% auf 3.546.000 Mio.), sind Vollzeitjobs weiterhin rückläufig und billige Halbtagsjobs werden massiv zugebaut.
Bei den (via AMS) offenen Stellen gab es nur einen leichten Rückgang von 0,5% auf 28.516 Stellen - vielleicht kommt ja hier bald eine Trendwende.
Die gute Nachricht am Ende: Mit einer Arbeitslosenquote von 4,7% lt. Eurostat ist Österreich immer noch EU-Sieger, wird aber wohl bald von Deutschland (derzeit 4,9%) überholt.
2014 wird der Anstieg der Arbeitslosenzahlen wohl weiterhin bei ca. 10% liegen - erst 2015 sollte man (so die Wirtschaft nicht weiter lahmt) wieder konstant einstellige Zuwachsraten erreichen. Ein Turnaround am Arbeitsmarkt ist leider noch nicht wirklich in Sicht.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2014