Gondelt man dieser Tage mit dem Spritfresser durch Österreich, erblickt man an den Tankstellen erfreuliches: Die Preise für Benzin und Diesel sind zuletzt stark gefallen und sind zumeist zwischen 1,20 und 1,30 Euro angesiedelt.
Das ist keine Selbstverständlichkeit - im Herbst ziehen die Preise (insbesondere beim Diesel) ob der starken Nachfrage nach Heizöl nämlich oft recht stark an - 2014 ist das Gegenteil der Fall gewesen:
Binnen weniger Wochen fiel der Rohölpreis an den Spotmärkten von deutlich über 100 Dollar pro Fass auf nunmehr 85 bis 86 Dollar, WTI-Öl (primär für die USA) wird aktuell sogar um 82 bis 83 Dollar gehandelt. So billig war Öl zuletzt 2012 (das aber nur kurzzeitig) - fast schon ist das "Nachkrisenniveau" von 2010 erreicht (sofern man überhaupt von einem Ende der Finanzkrise sprechen kann).
Teilweise erhält man den Liter Diesel schon unter 1,20 Euro - die Tankstelle Strohmeier in 1050 Wien (Am Hundsturm) verlangte am Vormittag sensationelle 1,184 Euro für Diesel.
Mit 1,244 war die FE-Trading (Hofer-Tankstellen) in der Simmeringer Hauptstraße am Vormittag Bestbieter für Superbenzin, aktuell hält die Tankstelle des AGM Floridsdorf mit 1,248 Euro pro Liter Super den Bestpreis in Wien.
Aber auch in den Bundesländern ist der Sprit derzeit saugünstig (wiewohl sich die Mineralölfirmen mit den Preissenkungen wieder lange Zeit gelassen haben) - 1,219 Euro für Diesel bei Huber in Zellber oder 1,284 Euro der FE-Trading (Hofer) in Nussdorf sind die aktuellen Bestpreise aus dem heiligen Land Tirol.
So billig wie zuletzt Anfang 2011 ist derzeit Heizöl. Kosteten 100 Liter Heizöl bis Anfang Oktober noch um die 90 Euro, so ist die gleiche Menge dieser Tage schon um 82 bis 84 Euro zu kriegen.
Kostete Heizöl im Oktober 2012 noch zwischen 100 und 104 Euro (100 Liter), fiel schon im Vorjahr der Preis auf 92 bis 94 Euro.
Damit gehört Heizen mit Heizöl zwar nach wie vor zu den teuersten Heizformen - viele (vor allem ältere Menschen) überlegen sich aber ob dieser nun günstigeren Einkaufspreise das baldige Umstellen der Heizform, was sich demnächst wohl leicht leicht negativ auf die Anzahl der neu installierten Pelletsheizungen (die sehr oft Heizöl ersetzen) auswirken wird.
Mit einiger Sicherheit wird der Ölpreis aber früher oder später aber wieder die 100-Dollar-Grenze sprengen und der Heizölpreis auch wieder über 100 Euro für 100 Liter anziehen - wer immer noch mit Heizöl heizt und dies weiter "durchziehen" will, könnte dieser Tage gut beraten sein, sich den Tank nochmals günstig und voll anfüllen zu lassen (so noch Platz ist...).
Wiewohl man den Ölpreis ähnlich schwer einschätzen kann wie z.B. den Dollar oder den Goldpreis - kräftig Heizöl nachtanken ist im Oktober 2014 ausgesprochen günstig.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2014