Das große Zittern vor den Resultaten des Bankenstresstests für wesentliche europäische Großbanken ist beendet, die Resultate liegen seit Sonntag vor und die Überraschungen bleiben ziemlich aus.
25 Banken fallen beim Bankenstresstest derzeit durch (2011 waren es nur 9) - Italien muss sich mit 9 unterkapitalisierten Banken nun zusätzliche Sorgen machen (die aber ohnehin schon evident sind), in Österreich erwischte es wieder (wie schon 2011) die ÖVAG, die aber ohnehin schon einen Notfallsplan (Abbaubank) in der Schublade hat und sich gesundschrumpfen muss.
Die beiden heimischen Großbanken Erste Group Bank und Raiffeisen Zentralbank haben den Stresstest souverän bestanden, bekamen aber die Info, dass in den letzten Bilanzen (2013) deutlich zu optimistisch bemessen wurde.
Erste und Raiffeisen haben dies aber scheinbar in den letzten Monaten schon selbst erkannt und dürften daher 2014 in den roten bzw. tiefroten Zahlen landen: Bei der Erste Bank Group stellte die EZB 1,4 Milliarden problematisch bilanzierte Euronen fest, bei der Raiffeisen 753 Mio.
Zum Halbjahr 2014 dürfte bei der Ersten diese optimistische Bilanzierung schon zurückgeschraubt worden sein - ein Nettoverlust von 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro für 2014 wurde avisiert.
Ähnliches auch bei der RBI, die im September mit einem Jahresverlust von 50 bis 500 Millionen Euro die Anleger konfrontierte.
So nicht noch weitere "kaschierte" Leichen in den Bilanzkellern der beiden Großbanken sind, darf man also davon ausgehen, dass 2014 wieder einmal "Reinemachen" angesagt war und 2015 dann wieder einmal Gewinne eingefahren werden. Die starke Ostabhängigkeit dieser beiden Länder ist aber wohl für die nächsten Jahre mehr Fluch als Segen - die fetten Jahre sind vorbei, Wachstum ist ohne Zukäufe kaum mehr möglich, weitere bzw. höhere Risikovorsorgen jederzeit möglich.
Sowohl Raiffeisen Bank International als auch Erste Group Bank zogen heute an den Börsen kräftig nach oben.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2014