Die nackten Zahlen bei der Arbeitslosigkeit in Österreich: 310.306 als "Arbeitslos" definierte Menschen plus 78.849 SchulungsteilnehmerInnen ergeben eine Gesamtzahl von 389.155 Arbeitslosen, was einem Anstieg von 7,8% bedeutet.
Trotz weiterhin negativer Entwicklung die gute Nachricht: Der Anstieg im Vorjahresvergleich ist wiederum nur einstellig und entwickelt sich flacher als noch vor einem Jahr - von einem Umschwung am Arbeitsmarkt ist aber noch nichts in Sicht...
Mit 3.517.000 unselbständigen Beschäftigten liegt diese Zahl um 0,4% über dem Vorjahreswert - hinter dieser netten Zahl verbergen sich aber wohl auch viele Halbtagsjobs und weitere mittelprächtige Beschäftigungsverhältnisse.
Die "Arbeitslosen" stiegen um 10,7% auf 310.306 Personen - der Anstieg dieses Wertes ist aber auch mit der sinkenden Anzahl von Schulungen (78.849 sind ein Minus von 2,3%) zurückzuführen. Offenbar muss auch das AMS sparen - die Arbeitslosenzahlen werden nämlich ob der aktuellen Wirtschaftslage (BIP stagniert) mittelfristig kaum besser werden...
Männer waren um 12,6% mehr arbeitslos gemeldet als noch ein Jahr davor - insbesondere die Baubranche (+14,1%) sowie die Leiharbeiter (+14,5%) sind davon besonders stark betroffen. Kein Wunder also, dass die Anzahl der arbeitslosen Ausländer (überproportional in diesen Branchen vertreten) um heftige 22,2% stieg während Inländer "nur" um 7,1% mehr arbeitslos waren als noch Ende Oktober 2013.
Weiterhin schlechte Karten am Arbeitsmarkt haben ältere Arbeitnehmer (+14,5%) sowie Behinderte (+17,8%).
Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die beim AMS gemeldeten "offenen Stellen" stiegen leicht an und liegen nun bei 25.962 Stellen (+400 bzw. plus 1,6%).
Den schlimmsten Anstieg der Arbeitslosenrate gab es in Wien (+15,2% - hier wurden wohl viele Schulungen gestrichen, daher sieht die Statistik nun besonders mies aus), auch Oberösterreich liegt mit +12,8% besonders schlecht. Fast schon "gut" der Anstieg im Burgenland, wo ein Plus von nur 3,5% gemeldet wurde.
So der Tourismus sich im Winter wieder halbwegs gut entwickelt (Schnee ab Mitte November wäre da wohl sehr gefragt), ist für die nächsten Monate zwar ein (saisonbedingtes) Ansteigen der absoluten Zahlen zu erwarten, im Jahresvergleich könnte bzw. sollte sich der Anstieg der Arbeitslosen weiter verflachen.
Ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Jahr 2015 ist aber ob der derzeit immer noch lahmenden Konjunktur nicht wirklich zu erwarten.
Leider auch vorbei ist es mit der Vorbildfunktion innerhalb der EU: Aktuell ist Österreich mit einer Arbeitslosenrate von 5,1% nur noch zweitbestes Land: Deutschland hat uns mit 5,0% überholt - und wird wohl länger vorne bleiben.
Die fetten Zeiten/Jahre sind vorbei - Konzepte in Sicht? Keine.
Ad hoc-Meldung - November 2014