Die heimischen Öltanks dürften Ende 2014 noch recht gut gefüllt sein: Ein extrem warmer Winter 2013/2014 sowie die scheinbar günstige Einkaufsmöglichkeit von Heizöl im Herbst 2014 und auch der bisweilen wieder sehr warme Herbst 2014 dürften dafür gesorgt haben. Glücklich aber jener, der derzeit einen leeren Öltank hat - und auch das Geld, diesen gerade jetzt voll anzufüllen: Heizöl ist nämlich so billig, wie schon lange nicht mehr.
Wiewohl Heizen mit Heizöl trotz gefallener Rohölpreise noch immer zu den teuersten Heizformen in Österreich zählt (Holz, Erdwärme oder Pellets sind da im Betrieb deutlich günstiger und auch nachhaltiger), sichert der derzeit extrem günstige Preis Für Heizöl wohl den Verbleib so mancher Ölheizung und lässt den Boom von Pelletsheizungen wohl etwas geringer ausfallen.
Mit Preisen von unter 70 Euro für 100 Liter Heizöl (bei Abnahme von mind. 3.000 Litern, 1 Lieferstelle) liegen die Heizölpreise derzeit so günstig, wie in der Blütezeit der Finanzkrise (Ende 2008 bis Mitte 2010). Zu Weihnachten 2014 waren für die gleiche Menge noch 94 Euro hinzulegen, 2013 musste man um die 95 Euro für 100 Liter löhnen.
Rohölpreise von 56 Dollar für WTI-Rohöl oder 60 Dollar für Brent-Öl lassen derzeit die Mineralölfirmen und Ölexportländer erschaudern, politisch instabile Länder wie Russland oder Venezuela leiden noch deutlicher unter dem Einbruch des Ölpreises als z.B. die Ölscheichs aus Saudi-Arabien oder aus Kuwait...
Den Besitzern von Ölheizungen wird's egal sein und viele davon (die schon wieder etwas Platz im Tank haben oder gar eine deftige Nachfüllung bekommen) denken dieser Tage wohl nicht zu Unrecht an eine dicke Bestellung zu feinen Konditionen. Wiewohl man bei solchen Prognosen (ähnlich wie bei Gold, Dollar & Co.) sehr vorsichtig sein sollte: So günstig wie derzeit wird es wohl länger nicht mehr...
Auch an den Tankstellen kommt derzeit bei Preisen von 1,05 Euro bis 1,15 Euro für Diesel und Benzin fast schon Freude auf - wiewohl die "armen" Mineralölfirmen über die Feiertage scheinbar wieder einen kleinen "Feiertagszuschlag" eingerechnet haben...
Nachdem sich der Winter nun aber tatsächlich kalt über Europa legt, scheint schon nach den Feiertagen eine Korrektur nach oben nicht unwahrscheinlich - die Öl- und Gasabhängigkeit Europas ist besonders im Winter noch immer ziemlich eklatant und könnte dazu beitragen, den Ölpreis schon bald wieder ansteigen zu lassen.
Und nachdem der Winter des Vorjahres diesen Namen nicht verdient hat, ist selbst trotz aktuell günstigerer Heizkosten bei Heizöl durchaus mit einem Mehrverbrauch zum Vorjahr zu rechnen. Gilt natürlich leider für alle Heizformen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2014