Schon seit einiger Zeit pfeifen es die Spatzen vom Dach: Die Kirche (besser gesagt: Die Superiorenkonferenz der Ordensgemeinschaft) möchte bzw. muss (lt. Vatikan) sich vom Bankgeschäft trennen und bietet daher die Mehrheitsanteile (54%) am der ältesten Privatbank Wien, dem Bankhaus Schelhammer & Schattera, zum Verkauf.
Nun scheint sich ein Käufer gefunden zu haben: Die GRAWE Bankengruppe hat heute eine vorweihnachtliche Einigung mit der Superiorenkonferenz bestätigt, auch der Kauf von weiteren Anteilen (31% gehören weiteren kirchlichen Einrichtungen wie zB. Stiften) scheint nicht unwahrscheinlich.
Damit geht das 1832 von Carl Schelhammer und Eduard Schattera gegründete Bankhaus Schelhammer und Schattera an die GRAWE Bankengruppe, welche mit der Bank Burgenland, der Capital Bank, der Brüll Kallmus Bank oder der Sopron Bank Burgenland schon einige Banken im Portfolio hat und insbesondere im "Private Banking" gut vertreten ist. Ein OK der FMA scheint hier nur Formsache zu sein.
Die GRAWE garantiert anlässlich des Kaufs den Fortbestand von Schelhammer und Schattera und möchte auch die nachhaltige Ausrichtung der Kirchenbank (insbesondere mit Ethikfonds konnte Schelhammer & Schattera gut punkten) weiterführen.
Was mit den 5,3% Anteilen des Bankhauses an den Casinos Austria passiert, bleibt abzuwarten - der Käufermarkt für solche Anteile ist derzeit wohl sehr überschaubar, die Bank hat ob des neuen Eigentümers aber keinen hohen Verkaufsdruck mehr (wiewohl Casinos und Ethikfonds natürlich nach wie vor nicht sehr gut zueinanderpassen).
Über den Kaufpreis kann nur spekuliert werden - 150 Mio. Euro werden derzeit in den Medien kolportiert. Mit einiger Sicherheit ist Schelhammer und Schattera aber ein deutlich besseres Investment als die Hypo Alpe Adria, wo man um die 300 Mio. Euro abschreiben musste, aber noch sehr billig davonkam.
Eine Empfehlung an die GRAWE: Wenig bis nichts verändern!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2014