Der Verfall des Ölpreises im Vorjahr blieb naturgemäß nicht ohne Spuren für die Bilanz der OMV für 2014. Der heimische Ölmulti musste 2014 deutlich Federn lassen, landete aber immerhin noch im Plus. Was 2015 nicht so ohne weiters gesagt ist.
Neben nach außen getragenen Troubles im Vorstand/Aufsichtsrat selbst war die OMV in den letzten Monaten natürlich auch Opfer der Ölpreisentwicklung. Lag der Ölpreis bis zur Jahresmitte 2014 immer um bzw. über 100 Dollar/Barrel, ging es seit August deutlich bergab. Bis Anfang Jänner fiel z.B. die Sorte Brent auf bis zu 44 Dollar/Barrel, immerhin hat sich der Ölpreis nunmehr schon wieder über 50 Dollar begeben. Tendenz steigend.
Das dies für ein produktionsintensives Unternehmen nicht ohne Spuren bleibt, ist klar.
Schon beim Jahresumsatz wirkte sich der Ölpreisverfall deutlich aus: 35,9 Mrd. Euro im Jahr 2014 nach 42,4 Mrd. im Jahr davor sind ein Minus von 15%.
Dies trotz gesteigerter Produktionsmengen - 309 kboe/d sind ein Plus in der Tagesförderung von immerhin 8%. Besonders die Assets in Norwegen konnten hier für eine positive Zahl sorgen.
Das EBIT der OMV lag 2014 bei 1,054 Mrd. Euro, ein Minus von 59% gegenüber 2013. Nachdem das 4. Quartal schon ein Minus von 308 Mio. Euro beim Ergebnis ergab, sank auch der Jahresgewinn deutlich: 357 Mio. Euro (nach 1,162 Mrd.) werden für 2014 ausgewiesen.
Die Nettoverschuldung der OMV liegt nunmehr bei 4,9 Mrd. Euro und ist somit im Vorjahr (2013: 4,37 Mrd.) deutlich gestiegen. Gesunken auch die Mitarbeiteranzahl (insbesondere in Rumänien wird hier noch bei der Petrom abgebaut): 25.501 nach 26.863 MA.
Auch wenn das Ergebnis pro Aktie nur bei 1,09 Euro liegt, plant man für 2014 eine Dividendenausschüttung von 1,25 Euro, belässt die Dividende somit gleich.
Während die politischen Unruhen in Libyen und dem Jemen (beide derzeit besonders akut - wenig Besserung in Sicht) wohl auch 2015 für Probleme bei der Förderung sorgen werden (bzw. diese in den beiden Ländern komplett darniederliegt), ist zumindest der neue (günstigere) Gasliefervertrag mit der Gazprom eine gute Nachricht für OMV sowie vielleicht auch dann für die Endkunden.
Die OMV-Aktie bildete in den letzten Wochen und Monaten ziemlich den Ölpreischart nach - im Juli noch auf 33 Euro ging es bis in den Dezember auf 20 Euro runter. Mit zuletzt 24,30 Euro pro Aktie ist das Papier aber wohl immer noch kein klarer Kauf - nur wenn sich der Ölpreis 2015 noch deutlich steigert, könnte sich für 2015 wohl ein ähnlich bescheidener Gewinn wie für 2014 ausgehen.
In Sachen 1. Quartal 2015 muss man aber wohl mit schlechten Nachrichten rechnen.
Somit eine hochspekulative Angelegenheit - aber das ist der Ölpreis ja bekanntlich auch immer...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2015