Schon ab der nächste Woche dürfen Raucher wieder ein wenig tiefer ins Börserl greifen: Viele Zigaretten werden in der Trafik nämlich ab März 2015 teurer.
Schon in den letzten Wochen wurden die Preise einiger Sorten erhöht, demnächst erhöht auch JTI Austria (ex Austria Tabak) die Preise für Benson & Hedges, Smart oder Winston um 20 Cent pro Packung und auch Philip Morris erhöht den Preis für die Packung Chesterfield von 4,20 Cent auf 4,40 Cent. Der Preis für die beliebten Marlboro bleibt aber vorerst noch gleich. Auch Wuzeltabak (sogenannter "Feinschnitt") wird teurer.
Diese Preiserhöhung sind aber keine Bösartigkeit der Tabakfirmen - vielmehr lässt die letzte Steuerreform unserer lieben Regierung grüßen, welche nunmehr wirksam wird und auch Anfang 2016 und 2017 für weitere Preiserhöhungen sorgt.
Konkret wird nämlich die Tabaksteuer erhöht - per 1.3.2015 steigen die Fixkosten der Tabaksteuer von 40 auf 45 Euro pro 1.000 Stück und die variable Tabaksteuer beträgt ab 1.4.2015 56% (nach 55%) des Kleinverkaufspreises, wobei mindestens 80 Euro (vorher 70) pro Kilogramm Steuer zu zahlen ist.
Dass dies die Tschikhersteller natürlich weitergeben, darf nicht verwundern. Trotzdem liegen die Zigarettenpreise in Österreich im Europavergleich noch immer im günstigen Mittelfeld, Raunzen ist also kaum angebracht.
Die vom Finanzministerium erhofften Mehreinnahmen aus der Tabaksteuer werden aber wohl durch Schmuggel bzw. Eigenimporte eher ausbleiben - ob vieler "Aufhörer" könnte die Tabaksteuer trotz Erhöhung sogar rückläufig ausfallen. 2013 (letzter vorhandener Wert) wurden übrigens ca. 1,6 Milliarden Euro durch die Tabaksteuer eingenommen.
Dass die Inflationsrate in Österreich (im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in Europa) über dem Nuller bleiben wird, ist durch die nun laufenden Erhöhungen der Tabaksteuer ein Stückchen realistischer - auch die heimische Post AG trägt (mit Erlaubnis der Politik) ein wenig dazu bei:
Mit 1.3.2015 kostet der Standardbrief (bis 20 Gramm) in Österreich 68 Cent und wird damit um 6 Cent (Porto vorher: 62 Cent) teurer.
Wiegt der Inlandsbrief 20 bis 50 Gramm (Standard Plus), löhnt man statt 90 Cent ab März 1 Euro, der Maxi-Brief Inland (bis 500 Gramm) kostet nach 1,45 Euro dann 1,60 Euro.
Auch das Auslandsporto erhöht sich: Standardbrief 0,80 Euro nach 0,70 Euro, Standard Plus Priority (20 bis 50 Gramm) 1,70 auf 1,80 und Maxi International Priority (bis 500 Gramm) kostet 4,50 Euro nach 4,10 Euro. Standard Plus und Maxi International können aber auch "Economy" (etwas langsamer) abgegeben werden, dann betragen die Preise nur 1,50 Euro bzw. 3,60 Euro.
Die Preise für Pakete sind bei der Post schon teurer geworden - so zahlt man z.B. für ein Standard Paket bis 2 Kilogramm nunmehr 4,44 Euro - im Vorjahr kostete das noch 4,17 Euro.
Staat und Post sorgen also auch ein wenig dafür, dass wir 2015 in Österreich wohl keine Deflation haben...
Ad hoc-Meldung - Feburar 2015